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Künstliche Intelligenz

AI Forschung – die Zukunft wird smarter

Eine stilisierte blaue Weltkarte, vor der ein Gesicht im Profil zu sehen ist.

Bei Autos ist der Chauffeur inklusive, die Raumtemperatur wird automatisch geregelt und unser Zuhause nahezu einbruchsicher: Wie künstliche Intelligenz unser Leben erleichtern kann, erklärt Christoph Peylo, Leiter des Bosch Center of Artificial Intelligence.

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Herr Peylo, künstliche Intelligenz ist als Schlagwort in vieler Munde. Was genau steckt dahinter?

Der Begriff der künstlichen Intelligenz geht bereits auf die 1950er Jahre zurück und bezeichnet ein System, das komplexe Zusammenhänge versteht und daraus Handlungen ableiten kann. In Zukunft werden Maschinen in der Lage sein, aus Erfahrungen zu lernen und auf dieser Basis zu handeln. Die Anwendungsfelder sind vielfach: dank Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz wird autonomes Fahren ebenso wie der smarte Assistent im Haus zur Realität.

Dass das Thema in den letzten zehn Jahren bedeutende Fortschritte gemacht hat, liegt vor allem daran, dass Rechenleistung und Speicher um ein hundertfaches günstiger sind als noch zur Jahrtausendwende und dass durch die digitale Transformation erheblich mehr Daten verfügbar sind, die für das so genannte Deep Learning benötigt werden.

Christoph Peylo

Ein Mann mit Brille steht im Anzug da und lacht.

Der 50-jährige Christoph Peylo leitet das Bosch Center for Artificial Intelligence mit Standorten in Bengaluru (Indien), Palo Alto (USA) und Renningen (Deutschland). Anspruch des Centers ist es, nicht nur weltweit zur Spitze in der Forschung zu gehören, sondern auch den Nutzen künstlicher Intelligenz durch Produkte und Dienstleistungen erlebbar zu machen. Bis 2021 investiert Bosch 300 Millionen Euro in den Ausbau des Centers.

Werden wir in Zukunft umgeben sein von intelligenten Dingen, die uns Entscheidungen abnehmen?

Sicher! Schon heute ist das in gewissem Maße Realität. Zum Beispiel in unserem Werk in Homburg: Hier nutzen wir Künstliche Intelligenz, um die Effektivität der Qualitätsprüfung zu hinterfragen. Künstliche Intelligenz wertet Prozess- und Testdaten aus um festzustellen, welche physikalische Prüfung überhaupt aussagekräftig ist. So können Produkte bei gleichbleibender Qualität schneller produziert werden.

In anderen Bereichen sind wir hiervon noch weiter entfernt. Generell halte ich nichts von dem Bild einer allmächtigen Künstlichen Intelligenz, die alle Lebensbereiche durchdringt. Sie wird unser Leben aber in vielen Bereichen erleichtern: sei es, dass intelligente Autos leichter Parkplätze finden, die Raumtemperatur sich automatisch unserem Bedarf anpasst oder unser Zuhause vor Einbruch geschützt wird.

Sie haben das Delta-Lab gegründet, in Kooperation mit der Universität Amsterdam.

Drei Menschen stehen vor bunten Lichtern.
Vorbild für Deep Learning ist das menschliche Gehirn mit seinen neuronalen Netzstrukturen.

Für uns hat die Zusammenarbeit mit den besten Experten aus der Wissenschaft einen hohen Stellenwert. Wir glauben, dass wir die technischen Herausforderungen, die Künstliche Intelligenz an uns stellt, am besten gemeinsam lösen können. Beim Delta-Lab, das steht für Deep Learning Technologies Amsterdam, ermöglichen wir unseren Forschern durch Research Sabbaticals vor Ort eine echte Verzahnung mit den Experten des Machine-Learning-Instituts der Universität. Zudem planen wir, Forschungsergebnisse und neugewonnenes Wissen offen in führenden Journalen zu publizieren – in der industrierelevanten Forschung ist das einzigartig.

Bosch legt größten Wert auf Datensicherheit und Privatsphäre. Wie lässt sich das garantieren?

Datensicherheit gehen wir nicht nur auf einer, sondern auf mehreren Ebenen an. Das bedeutet, Datensicherheit ist für alle unsere Produkte ein Thema, egal ob es um Motorsteuergeräte oder um die IoT Cloud von Bosch geht. Durch „security and privacy by design“ und mehrstufige Sicherheitskonzepte glauben wir, Datensicherheit auch wirklich garantieren zu können. Zudem bildet das deutsche beziehungsweise europäische Rechtssystem den Rahmen, das wesentlich restriktiver ist als das amerikanische. Hier leisten wir mit unseren Serverstandorten in Deutschland einen wesentlichen Beitrag. Wir verwenden Daten auch nur für die Anwendungen, für die der Kunde explizit seine Zustimmung gegeben hat. Somit entscheidet der Anwender, welche Daten er wofür freigibt.

Fazit

Künstliche Intelligenz kann nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch Prozesse optimieren. Wichtig ist für Bosch, eng mit Wissenschaftlern der KI Forschung zusammenzuarbeiten, um zur Spitze der Forschung zu gehören. Eine große Rolle spielt die Datensicherheit.

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