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Nachhaltigkeit

Nachhaltige Mobilität

Eine Herausforderung – vier Antworten

E-cars on a street with charging station

Der Verkehr von morgen wird emissionsfrei, flexibel und ressourcenschonend sein. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, sind smarte und nachhaltige Mobilitätskonzepte notwendig, die umweltfreundliche Technologien und digitale Services miteinander verbinden. Wir zeigen vier Wege, nachhaltige Mobilität neu zu denken.

1. Vernetzung

Die Cloud macht nachhaltig mobil

Das Mobilitätsaufkommen in Großstädten wird sich bis 2050 verdreifachen. Vor diesem Hintergrund sind im urbanen Raum flexible, effiziente und nachhaltige Mobilitätslösungen gefragt. Der Schlüssel dazu ist die Vernetzung. Intelligente Systeme erleichtern beispielsweise die Parkplatzsuche in Städten, warnen vor Staus und ermöglichen den nahtlosen Übergang zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Bis 2025 werden weltweit mehr als 470 Millionen smarte Fahrzeuge unterwegs sein. Bosch treibt diesen Wandel mit vernetzten Anwendungen voran: Rund 1,5 Millionen Fahrzeuge nutzen bereits die Bosch IoT Software. Ein wichtiges Entwicklungsfeld sind dabei vernetzte Services für die elektrifizierte Mobilität. So berücksichtigt die Cloud für eine erweiterte Reichweitenprognose zum Beispiel den Fahrstil des Fahrers und Informationen aus der Umgebung. Zudem plant das System vorausschauend Ladestopps auf der Route ein und wickelt den Zahlvorgang ab. Mit dem Ziel weitere zukunftsträchtige Mobilitätsservices zu entwickeln, welche die Lebensqualität – egal ob in der Stadt oder auf dem Land – verbessern, gründete Bosch Anfang 2018 den neuen Geschäftsbereich Connected Mobility Solutions.

  • Connected mobility services
  • Smart vehicle

470 Millionen

smarte Fahrzeuge werden bis 2015 weltweit unterwegs sein.

2. Elektrifizierung

Nachhaltige E-Mobilität auf der Überholspur

Rund 3,2 Millionen Elektroautos rollten 2017 weltweit über die Straßen. Im Jahr 2025 werden knapp 20 Millionen Elektro- und Hybridfahrzeuge vom Band laufen. Um den Durchbruch der Elektromobilität zu beschleunigen und damit eine nachhaltigere Mobilität zu fördern, ist es entscheidend, die Entwicklung aller relevanten Technologien voranzutreiben. Dazu zählen elektrische Antriebslösungen, energieeffiziente Leichtbaukomponenten und umfassende Ladeservices. Ein Beispiel dafür ist die 2017 entwickelte eAchse von Bosch, die Motor, Leistungselektronik und Getriebe kombiniert. Das spart Bauraum ein und erhöht die Effizienz des Antriebs. Einsetzbar ist der elektrische Achsantrieb in Hybrid- und Elektroautos, kleinen Pkw, SUV, leichten Nutzfahrzeugen und eScootern. Die Serienfertigung ist für 2019 geplant. Für Kurzstrecken im Nahverkehr hat Bosch zudem ein skalierbares 48-Volt-Antriebssystem für sehr kleine Fahrzeuge wie den City-Flitzer e.Go Life entwickelt. Neben der batterieelektrischen Mobilität, übernimmt zunehmend auch die Brennstoffzellentechnologie eine wichtigere Rolle im Antriebsmix. In Entwicklungsprojekten arbeitet Bosch bereits an Elektro-Schwerlastern mit Wasserstoffantrieb und erweitert hier schrittweise sein Portfolio, um die Umwelt zu schonen.

  • emobility car Bosch
  • Mobility Bosch

3. Synthetische Kraftstoffe

Aus Treibhausgas wird nachhaltiger Kraftstoff

Um die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen, müssen die CO₂-Emissionen des Verkehrs in den kommenden vier Jahrzehnten weltweit um rund 50 Prozent sinken, in den Industriestaaten sogar um mindestens 85 Prozent. Die Elektrifizierung – sowohl über Batterie als auch über Brennstoffzellen – ist dafür ein wesentliches Element. Mit alternativen Antrieben allein ist dieses Klimaziel jedoch nicht zu erreichen. Denn selbst wenn eines Tages alle Autos rein elektrisch fahren: Flugzeuge, Schiffe und Lkw sind wegen der erforderlichen Reichweiten auch künftig größtenteils auf flüssige Energieträger angewiesen. Schon bald könnten Verbrennungsmotoren auch CO₂-neutral funktionieren. Die Lösung: eFuels – synthetische Kraftstoffe, die auf Basis von erneuerbaren Energien und Kohlendioxid hergestellt werden. Wird der für die Herstellung benötigte Kohlenstoff aus nicht-vermeidbaren CO₂-Quellen oder direkt aus der Luft gewonnen, lässt sich ein klimaschonender CO₂-neutraler Verbrennungsmotor realisieren. eFuels lassen sich zudem herkömmlichem Kraftstoff beimischen und tragen damit auch direkt zur Emissionssenkung in der bestehenden Fahrzeugflotte bei.

  • eFuels
  • Synthetic fuels

4. Innovative Bremsscheiben

Feinstaub reduzieren für eine nachhaltigere Mobilität

Die Hauptquelle von Partikelemissionen im Straßenverkehr ist nicht etwa die Verbrennung von Kraftstoff, sondern der Bremsen- und Reifenabrieb. Er ist für rund ein Drittel des Schadstoffausstoßes in Ballungsgebieten verantwortlich und stellt damit eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar. Den anfallenden Feinstaub zu reduzieren, ist deshalb ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität. Hier setzt eine innovative Bremsscheibe von Bosch an. Die iDisc erzeugt dank einer speziellen Hartmetall-Beschichtung bis zu 90 Prozent weniger Bremsstaub als herkömmliche Modelle. Im Vergleich ist sie zudem verschleißärmer und – je nach Beschichtungsstärke – doppelt so langlebig. Das ist insbesondere bei E-Autos von Vorteil: Wegen der Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation) beanspruchen sie die Bremse weniger stark und haben deshalb eher mit Flugrost-Bildung an den Reibringen zu kämpfen. Dieser Effekt tritt mit der korrosionsresistenten Innovation iDisc nicht auf, was wiederum die Betriebssicherheit bei Bremsmanövern erhöht.

  • IDisc car Bosch
  • IDisc Bosch

Ausblick

Zur nachhaltigen Mobilität von morgen wird die E-Mobilität einen maßgeblichen Beitrag leisten. Angesichts des rasant fortschreitenden Klimawandels ist allerdings vor allem in der Übergangszeit ein ganzheitlicher Ansatz aus innovativen Technologien und digitalen Services notwendig. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, wird es deshalb auch darauf ankommen, Verbrennungsmotoren zunehmend mit CO2-neutralen Kraftstoffen zu betreiben und auf Alternativen zum eigenen Auto zu setzen.

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