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Home Comfort

Wärmepumpen für energieeffizientes Heizen

Wie die Wärmewende in Europa gelingen kann

Rechts neben einem Haus in Hasselt in den Niederlanden steht eine Wärmepumpe von Bosch. Es ist Abend und im beleuchteten Wohnzimmer unterhalten sich zwei Menschen.

Warum ist die Wärmepumpe ein wichtiger Baustein für die Wärmewende in Europa? Ganz einfach. Sie kann Wärme für Heizung und warmes Wasser sehr effizient elektrisch erzeugen. Wird sie mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben, ist die Wärmepumpe außerdem noch umweltfreundlich. Deshalb investiert Bosch sowohl in die Entwicklung und Fertigung von Wärmepumpen als auch in die Weiterbildung von Heizungsbauern. 2023 wurden allein in Deutschland über 20 000 Installateure in der Elektrifizierung der Wärmetechnik geschult. Forschung und Entwicklung zielen auf den optimal effizienten Einsatz der Wärmepumpe in Neubauten, und alleinstehend wie auch als Hybridlösungen für Bestandsbauten, von denen es europaweit 200 Millionen gibt.

Einsatz in den Niederlanden

Der Bosch-Mitarbeiter Gert Brommer fährt auf seinem Fahrrad einen Damm in Holland entlang. Im Hintergrund ist eine historische Windmühle zu sehen.
Gert Brommer lebt mit seiner Familie in der niederländischen Kleinstadt Hasselt und ist dort gerne mit seinem Fahrrad unterwegs.

Über eine solche Hybridlösung kann Gert Brommer aus dem niederländischen Hasselt berichten. Wenn Brommer abends nach Hause fährt, sieht alles nach einer ganz normalen Kleinstadt in den Niederlanden aus. Der Wind bläst gerade im Frühjahr die Regenwolken von der Küste übers Land, in der Nähe ist die historische Windmühle von Hasselt zu sehen und auf der Wiese hinter dem Haus sprießen gerade die ersten Blumen. Vor seinem Haus steht eine Wärmepumpe von Bosch. Diese Wärmepumpe ist besonders, denn es gibt sie so in den Niederlanden noch gar nicht auf dem Markt. Sie ist eine hochintegrierte Hybridversion – kombiniert mit einer Gasheizung und platzsparend ohne zusätzliche Inneneinheit.

Know-how und Erfahrung als Basis

Brommer nimmt an einem sogenannten Feld-Test teil. So will Bosch das System vor der baldigen Markteinführung intensiv testen, um es weiter zu verbessern, die Alltagstauglichkeit und den einfachen Einbau sicherstellen. Brommer ist hierfür der perfekte Mann, denn er arbeitet als Trainer bei Bosch Home Comfort und schult Installateure für den Einbau von Heizsystemen. Er kennt die Technik und weiß, was Kunden und Installateure von Bosch erwarten. Außerdem hat er vor ein paar Jahren das Haus am Rand von Hasselt gekauft und saniert es schrittweise. „Ich stand vor der Frage, welche Heizung passt für dieses Haus aus dem Jahr 1979?“ Für eine rein elektrische Wärmepumpe hätte das Haus umfassend gedämmt und saniert werden müssen. Und wie in den meisten niederländischen Einfamilienhäusern gibt es sehr wenig Platz für weitere Haustechnik.

Der Bosch-Trainer für Heiztechnik Gert Brommer kniet bei einer Schulung hinter einer Inneneinheit einer Wärmepumpe und erklärt den zusehenden Teilnehmern die Technik.
Brommer arbeitet bei Bosch Home Comfort in Deventer als Trainer für Heizungstechnik. Er schult Installateure für den Einbau von Bosch-Geräten und erklärt deren Funktionsweise.

Wärmepumpen-Hybrid als Lösung

Genau hierfür ist dieser neue hochintegrierte Wärmepumpen-Hybrid entwickelt worden. Er braucht keine zusätzliche Inneneinheit wie andere Systeme. Im Normalbetrieb übernimmt die Wärmepumpe die Heizung. Nur bei hohem Wärmebedarf, beispielsweise in einem kalten Winter, und für Warmwasser schaltet sich die Gasheizung hinzu. So bleibt es jederzeit warm im Haus und die Familie hat immer ausreichend Warmwasser zum Duschen. Gert Brommer konnte auf eine aufwändige Komplett-Sanierung verzichten und trotzdem den Verbrauch von Gas deutlich reduzieren. Er ist davon überzeugt: „Der neue Wärmepumpen-Hybrid ist für mich die perfekte Lösung. Ich spare Energie und Gas, und heize mein Haus so klimafreundlicher.“

Gert Brommer hat an seine vorhandene Heizungsanlage mit einem Gasboiler von der holländischen Bosch-Tochter Nefit die Bosch-Wärmepumpe Compress Hybrid 5800i angeschlossen. Sie ist nicht nur besonders kompakt, sondern auch sehr leise und verwendet das umweltfreundliche Kältemittel Propan. Aber wie arbeiten die beiden Systeme perfekt zusammen? Genau dies soll der Feld-Test zeigen.

Testen für die perfekte Einstellung

Zwei Bosch-Mitarbeiter stehen an einem Schreibtisch, blicken auf einen Bildschirm und analysieren Daten einer Heizungsanlage.
Gemeinsam mit einem Kollegen kann er am niederländischen Bosch-Standort Deventer die Daten seiner Anlage einfach online auslesen und analysieren.

Die Erkenntnisse aus dem Test fließen direkt in die Weiterentwicklung der Technik ein. Brommer und seine Kollegen bei Home Comfort werten die Daten der Anlage stetig aus, beispielsweise in Deventer, dem Standort des Unternehmens in den Niederlanden. Dieser liegt nur etwa eine Stunde von seinem Wohnort entfernt. „Wir sehen sofort, wie die Anlage beispielsweise auf einen Wetterwechsel reagiert, und ob wir an den Einstellungen noch etwas optimieren können,“ erklärt Brommer.

Für die reibungslose Markteinführung im Frühjahr 2024 ist neben der Optimierung der Geräte auch eine frühzeitige und umfassende Schulung der Installateure entscheidend. Das weiß er aus seiner Arbeit als Trainer nur zu gut. Er schult Installateure, wie die Geräte funktionieren und wie sie die Anlagen besser und schneller in Betrieb nehmen können. Angesichts steigender Baukosten und fehlender Fachkräfte ist jeder Zeit- und Qualitätsgewinn auf der Baustelle wertvoll. Deshalb bietet Bosch ein umfassendes Schulungsprogramm für Fachhandwerker an.

Von Essen nach Mülheim: Wärmepumpentechnik professionell installiert

Der Heizungs-Installateur Andreas Hanf steht rechts neben einer weißen Bosch-Wärmepumpe.
Die Bosch-Wärmepumpe von Andreas Hanf bezieht nur rund 25 Prozent der Energie in Form von Strom, die sie durch thermische Nutzung der Außenluft an Wärme produziert.

Zu den geschulten Spezialisten gehört Heizungsbaumeister Andreas Hanf aus Essen, der allein im vergangenen Jahr mit seinem Team rund 100 Wärmepumpen im Westen Deutschlands installiert hat. Hanf und sein Team haben mit dieser Technik reichlich Erfahrung. Aber er hat sich trotzdem zusätzlich bei Bosch in einer Schulung zum Wärmepumpenspezialisten weiterqualifiziert.

„Ich finde es gut, dass eine Herstellerfirma diese Weiterbildungen anbietet. Wir Heizungsbauer waren ja bisher durch unsere Ausbildung traditionell auf Gas- und Ölheizungen spezialisiert.“ Und er fügt hinzu: „Angesichts von Nachfrage und Fachkräftemangel sind diese Schulungen sehr wichtig. Gut geschult sind wir nicht nur in der Arbeitsqualität besser, sondern auch rund 20 Prozent schneller.“

Auf dem Tagesprogramm: Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus

In der Ruhrmetropole Essen befindet sich mitten in einem umtriebigen Gewerbegebiet das Firmengelände des Heizungs- und Klimatechnikbetriebs HaWe GmbH, langjähriger Bosch-Partner für Heizungstechnik. Ein Lkw fährt vor. Heute liefert er eine Bosch-Wärmepumpe des Typs Compress 6800i AW. Der Tag bricht gerade erst an, graue Wolken hüllen alles in ein trübes Licht.

Auf dem Programm steht die Installation einer Wärmepumpe. Kaum ausgeladen aus dem Liefer-Lkw, wird sie mit vereinten Kräften in einen Firmentransporter gehoben. Hanf macht sich mit seinem Team für den Transport bereit. Er braucht mehrere Leute, um die Wärmepumpe an ihrem Bestimmungsort auf einem maßgeschneiderten Chassis zu montieren.

Vier Männer laden eine verpackte Wärmepumpe von Bosch in einen Transporter.
Der Chef packt mit an. Das Team der Essener Heizungsbau Firma HaWe verlädt eine Wärmepumpe Typ CS6800i AW, die im nahen Mülheim montiert wird.
Porträt des Heizungs-Installateurs Andreas Hanf

Angesichts von Nachfrage und Fachkräftemangel sind diese Schulungen sehr wichtig. Gut geschult sind wir nicht nur in der Arbeitsqualität besser, sondern auch rund 20 Prozent schneller.

Andreas Hanf

Energieneutralität als Ziel, leise und kompakt

Eine Frau sichert eine verpackte Bosch-Wärmepumpe in einem Transporter für die Fahrt.
Die Heizungsbauerin Michelle Hümmecke bereitet die verpackte Wärmepumpe für einen sicheren Transport vor.

Das Haus gehört Hanf und seiner Frau Lena Maria Welter, die die Firmengeschäfte führt und für alle kaufmännischen Aufgaben verantwortlich ist. Welter und Hanf wollen ihr Haus weitgehend energieneutral machen. Die Wärmepumpe wird ihre Energie aus dem Strom beziehen, den die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses erzeugt.

Das Laden der Wärmepumpe in den Firmentransporter ist kein Kinderspiel. Die Compress 6800i wiegt schon ohne Kältemittel gut 140 Kilogramm. „Aber sie ist viel kompakter in den Abmessungen als die Vorgängergenerationen und lässt sich viel besser transportieren“, ergänzt Hanf.

Mit 25,8 Dezibel, gemessen aus drei Metern Entfernung, erzeugt eine solche Pumpe kaum mehr hörbare Geräusche, und gleichzeitig setzen die neuen Modelle von Bosch das natürliche Kältemittel R290 (Propan) ein, das ein geringes Treibhauspotential aufweist. Es lohnt sich für Kunden nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch.

In postfossiler Landschaft klimafreundliche Technik im Einsatz

Die Fahrt zum Ziel führt aus Essen heraus Richtung Mülheim an der Ruhr, etwa 20 Kilometer westlich vom Firmensitz. Diese Region war noch vor wenigen Jahrzehnten vom Kohle-Bergbau geprägt. Zur Abkehr von fossilen Energien ist die Wärmepumpentechnik ein wichtiger Baustein.

„Im Idealfall kommen drei Viertel oder mehr der erzeugten Wärme aus Umweltenergie und der Stromeinsatz beträgt nur ein Viertel“, sagt Hanf, sofern das Haus gut gedämmt ist und eine niedrige Vorlauftemperatur gewählt wird. „Stammt der verbrauchte Strom wie bei uns aus erneuerbaren Quellen, ist die Wärmepumpentechnik besonders klimafreundlich“, ergänzt Hanf.

Zwei Männer bereiten eine Wärmepumpe von Bosch für die Installation vor.
Heizungsbauer Arton Krasniqi (links) und Muhammed Korkmaz (rechts) bereiten die Wärmepumpe Typ CS6800i AW für die Montage an Ihrem Bestimmungsort in Mülheim vor.
Vier Männer heben eine Bosch-Wärmepumpe bei der Installation auf ein vorbereitetes Chassis.
Zu viert setzen die Heizungsfachleute die Wärmepumpe auf ein Chassis. Ihren Strombedarf wird künftig eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses decken.

Nach der Montage der Wärmepumpe geht die Arbeit erst richtig los. Sie muss elektrisch angeschlossen und mit dem Wärmeleitungssystem des Hauses verbunden werden. Und die Pumpe muss so programmiert werden, dass sie bedarfsgerecht in jeder Wetterlage für Heizungswärme sorgt, und warmes Wasser für Bad und Küche liefert.

„Ab übermorgen“, freut sich Andreas Hanf, „läuft die Anlage!“ Als wäre es ein gutes Omen, bricht an diesem Frühlingstag erstmals die Sonne durch die Wolken.

Das Beispiel Aveiro: Wärmepumpen „Made in Europe“

Bosch unterstützt die Dekarbonisierung der über 200 Millionen Gebäude in Europa und setzt seinen Elektrifizierungs-Weg konsequent fort. Um den Bedarf an Wärmepumpen decken zu können, die nach Tests wie bei Gert Brommer in Serie gehen oder an Heizungsbauer wie Andreas Hanf geliefert werden, investiert Bosch bis Ende des Jahrzehnts mehr als eine Milliarde Euro in sein europäisches Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk für Wärmepumpen, beispielsweise in die deutschen Standorte und in ein neues Werk in Polen.

Auch der portugiesische Standort Aveiro soll mit rund 100 Millionen Euro bis 2026 weiter ausgebaut werden. Geplant sind neue Labore, neue Fertigungsgebäude und zusätzliche Wärmepumpen-Produktionslinien. Für Werkleiter Jónio Reis eine folgerichtige Entscheidung. Der Standort habe langjährige Erfahrung in der Fertigung und Entwicklung von Wärmepumpen und sei wettbewerbsfähig. „Aveiro spielt eine entscheidende Rolle, damit Bosch schnell auf die steigende Nachfrage in Europa reagieren kann.“

Blick in die Fertigung von Wärmepumpen am portugiesischen Bosch-Standort Aveiro.
Am portugiesischen Standort Aveiro entwickelt und produziert Bosch bereits seit vielen Jahren Technologien für die Warmwasseraufbereitung. Am Standort ist zugleich auch die Entwicklung von Wärmepumpen für das kosteneffektive Segment und für modulare Lösungen für alle Wärmepumpen-Anwendungen für den europäischen Markt.
Eine Bosch-Mitarbeiterin steht in der Fertigung in Aveiro vor einer Bosch-Wärmepumpe.
In Aveiro werden auch die Außeneinheiten für die neue, besonders leise Wärmepumpengeneration Compress 5800i AW und Compress 6800i AW gefertigt. Hier ist ein Teil der Entwicklung zu Hause.
A Bosch associate works on heat pump at the Bosch site in Aveiro, Portugal.
Bei der Herstellung der Wärmepumpen muss der Kältemittelkreislauf perfekt ohne Leck geschlossen werden. Die neusten Wärmepumpen verwenden das umweltfreundliche Kältemittel Propan.
Blick in die Fertigung von Wärmepumpen am portugiesischen Bosch-Standort Aveiro.
Die Wärmepumpen werden zusammengebaut und laufend kontrolliert, um sicherzustellen, dass die Qualität der Produkte immer den Erwartungen der Kunden entspricht.
Eine Bosch-Mitarbeiterin mit Laptop steht im Schalllabor des portugiesischen Standorts Aveiro hinter einer weißen Wärmepumpe.
Im Schalllabor vor Ort testen die Bosch-Ingenieurinnen und -Ingenieure, wie die Wärmepumpen noch leiser und akustisch optimiert werden können.
Fassade eines Gebäudes am portugiesischen Bosch-Standorts Aveiro
Aveiro liegt rund 70 Kilometer südlich von Porto. Bis 2026 will Bosch rund 100 Millionen Euro investieren und den Standort weiter ausbauen.
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Schlüsseltechnologie für einen CO₂-neutralen Gebäudebestand

Für Bosch steht fest – Wärmepumpen sind ein wichtiger Baustein und die Schlüsseltechnologie, um die europäischen Klimaschutzziele zu erreichen. Ein CO₂-neutraler Gebäudebestand wird nur mit Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybriden gelingen. Deshalb investiert Bosch konsequent, damit sich nachhaltiges Heizen durchsetzt und sich Kunden für die Wärmepumpen-Technologie entscheiden, die Ökologie und Ökonomie verbindet – egal ob in den Niederlanden, Deutschland oder Portugal.

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