Mit künstlicher Intelligenz zu besserer medizinischer Versorgung
Bosch Research und der Bosch Health Campus entwickeln wegweisende KI-Lösungen, um eine fortschrittliche Gesundheitsversorgung zu gestalten.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bietet enorme Chancen: Entlang europäischer Datenschutzstandards genutzt kann die Kombination aus Gesundheitsdaten und künstlicher Intelligenz (KI) kann dazu beitragen, bessere, präzisere und schnellere Diagnosen zu stellen. Gleichzeitig ermöglicht sie eine auf Patienten individuell abgestimmte medizinische Versorgung. Die Bosch Forschung und der Bosch Health Campus (BHC) am Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart haben sich vorgenommen, dieses Potential noch besser zu nutzen.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin sind neue Algorithmen für bekannte Probleme. Dafür veranstalteten Bosch Research und der Bosch Health Campus am 17. und 18. Juli 2025 einen Hackathon am Robert Bosch Krankenhaus, der sich auf KI-gestützte Lösungen und neue Geschäftsmodelle konzentrierte. Der Hackathon mit dem Titel „Entrepreneurship & AI Hackathon Bosch Research@Bosch Health Campus" zielte darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationseinheiten zu stärken und Innovationen in Schlüsselbereichen wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Gesundheitswesen innerhalb von Bosch und dem BHC weiter zu fördern.
Für die rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hackathons standen zwei sogenannte „Tracks“ zur Auswahl: eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit KI-Methoden im Gesundheitsbereich, die andere vor allem mit Geschäftsmodellen der Zukunft.
Die Arbeitsgruppe zu KI-Methodik konzentrierte sich auf die Anwendung aktueller KI-Methoden, um zwei konkrete Anwendungsfälle des BHC in den Bereichen Kardiologie und Patientenversorgung zu unterstützen. Dabei geht es darum, beispielweise mit Hilfe von KI die Diagnose von Herzkrankheiten auf Basis von anonymisierten MRT-Daten zu verbessern; im Bereich der Patientenversorgung lag der Fokus darauf, Vitalparameter von Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation mit Hilfe von künstlicher Intelligenz noch besser und schneller auszuwerten, um kritische Zustände zu vermeiden. Die Beiträge der Teams während des Hackathons reichten von umfangreicher wissenschaftlicher Analyse der Daten bis hin zum prototypischen Training eines sogenannten Foundation Models für die Detektion von kritischen Zuständen auf der geschützten Server-Infrastruktur des BHC.
Die Arbeitsgruppe Entrepreneurship beschäftigte sich mit der Entwicklung von Geschäftsmodellen, die zu neuen Geschäftsaktivitäten für Bosch und den BHC führen könnten. Der Fokus lag dabei auf oben genannten Anwendungsfällen, die sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich betrachtet wurden – mit einer bewusst unabhängigen Sicht auf die klinische und unternehmerische Perspektive.
Die Ansätze aller Teams wurden bei einem abschließenden Pitch-Event einer Jury aus Vertretern des BHC und des Bosch Research vorgestellt und diskutiert. Dabei halfen die Kombination beider Perspektiven – der medizinischen seitens des BHC und der KI- und Business-Kompetenz von Bosch Research – um Technologie und Anwendung zusammenzubringen. Besonders wichtig in diesem Jahr: Die Pitches sollten vor allem auf Transparenz und Erklärbarkeit der gewählten Ansätze abzielen. Die Ergebnisse des Hackathons ebenso wie der intensive Austausch zwischen den KI- und Business-Experten von Bosch Research und den medizinischen Experten des BHC haben einen wichtigen Wissenstransfer ermöglicht.
Zitat
Jochen Feichtinger
Leiter des strategischen Forschungsportfolios Healthcare bei Bosch Research
„Das Hackathon-Team hat eindrucksvoll demonstriert, wie wichtig KI für die Gesundheitsbranche ist. Mit hochwertigen Daten und intelligenten Algorithmen können wir Leben retten – ganz im Sinne von ‚Technik fürs Leben‘. Die Ergebnisse des Hackathons bilden die Grundlage für zukünftige Forschungsinitiativen bei Bosch.“