Dr. Steffen Knoop
Systementwicklung für Automatisiertes Fahren: den Wandel der Mobilität mitgestalten
„Das System ist mehr als die Summe seiner Komponenten. Mit unserer Entwicklung von Konzepten und Lösungen für das Automatisierte Fahren ermöglichen wir neue Produkte und Geschäftsmodelle für die Zukunft von Bosch.“

Als Projektleiter arbeite ich an Lösungen für das Automatisierte Fahren.
Besonders spannend ist für mich der Blick auf die gesamte Wirkkette von der Umfeldsensorik und digitalen Karte über Perzeption und Planung bis zur Aktorik. Diese funktionalen Zusammenhänge in der Tiefe zu verstehen, zu modellieren und im Prototyp zu erproben, ist ein Kernpunkt meiner Arbeit.
Nach meiner Promotion in der Robotik habe ich ab 2008 bei Bosch an Fahrerassistenzfunktionen geforscht. Mit der Arbeit an Automatisierten Fahrzeugen – mobilen Robotern – schließt sich so ein Kreis.
Lebenslauf
- Vorausentwickler für Fahrerassistenz, Entwicklung von video- und radarbasierten Assistenzfunktionen, Bosch Forschung
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Robotik, Universität Karlsruhe, Lehrstuhl von R. Dillmann
- Gastforscher, KTH Stockholm, Forschungsgruppe von H. Christensen
Ausgewählte Publikationen

Michael Bolle et al. (2017)
- Michael Bolle, Steffen Knoop, Frank Niewels, Thomas Schamm
- 17. Internationales Stuttgarter Symposium pp 531-545

Steffen Knoop et al. (2009)
- Steffen Knoop, Stefan Vacek, Rüdiger Dillmann
- Robotics and Autonomous Systems Vol. 57

Sven R Schmidt-Rohr et al. (2008)
- Sven R Schmidt-Rohr, Steffen Knoop, Martin Lösch, Rüdiger Dillmann
- Proceedings of the 3rd ACM/IEEE international conference on Human robot interaction

Steffen Knoop et al. (2008)
- Steffen Knoop, Michael Pardowitz, Rüdiger Dillmann
- Journal of Intelligent and Robotic Systems Vol. 52
Interview mit Dr. Steffen Knoop

Projektleiter für Automatisiertes Fahren
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Als Forscher erarbeiten wir neue Ideen, Konzepte, Vorgehensweisen und Lösungen. Dafür bauen wir ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge auf und müssen gleichzeitig das „große Ganze“ im Blick behalten. Diese Spannweite erleben wir in der Forschung jeden Tag. Mich begeistert es, Ideen und Konzepte immer wieder in den Kontext zu stellen und auch Bewährtes zu hinterfragen.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Die interdisziplinäre Arbeit! Für das Automatisierte Fahren arbeiten wir im Team mit exzellenten Experten aus Robotik, Sensorentwicklung, Bildverarbeitung, aber auch aus der Zukunftsforschung und Methodenentwicklung zusammen.
Dabei reizt mich insbesondere die Kombination aus akademischen Fragestellungen und der Aussicht, mit meiner Arbeit reale Produkte voranzubringen und zu ermöglichen.
Ich erlebe in der Bosch Forschung eine sehr offene Atmosphäre, mit großem gegenseitigen Vertrauen und Freiheiten, um eigene Ideen einzubringen und voranzutreiben.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Automatisiertes Fahren ist für mich eines der spannendsten Forschungsfelder unserer Zeit, zu dem die unterschiedlichsten Disziplinen beitragen. In meiner täglichen Arbeit konzentriere ich mich auf die Wirkkette aus Sensorik, Lokalisierung, Perzeption und Fusion, Planung und digitaler Karte. Eine wesentliche Herausforderung ist dabei, die Systeme von Anfang an sowohl performant als auch sicher zu gestalten.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
In der Entwicklung des Automatisierten Fahrens besteht die größte Herausforderung darin, den Schritt vom überwachten Assistenzsystem zu einem fahrerlos fahrenden Fahrzeug zu ermöglichen: Um ohne Überwacher am Straßenverkehr teilnehmen zu können, sind Fortschritte bei der Sensorik, den Algorithmen - z. B. der Perzeption und Planung - aber auch erhebliche Änderungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Gesetzgebung notwendig. Die Sicherheit und Robustheit der Systeme muss dafür nicht nur erreicht, sondern auch nachgewiesen werden können.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Ich beschäftige mich mit der Entwicklung von Systemen und Komponenten des Automatisierten Fahrens für Anwendungen im öffentlichen Personen- und Gütertransport. Damit gestalte ich den Wandel der Mobilität mit und trage dazu bei, die großen Herausforderungen des heutigen Verkehrs für die Gesellschaft zu lösen.
Ihr Kontakt zu mir
Dr. Steffen Knoop
Projektleiter für Automatisiertes Fahren