Young Shik Shin, Ph.D.
Technologien für die medizinische Diagnostik – Technik fürs Leben

Ich bin Senior Expert und kann mich auf eine breite Wissensbasis stützen, die vom Maschinenbau bis zur medizinischen Diagnostik reicht. Gegenwärtig arbeite ich als Senior Expert im Bioelektronik-Team. Wir entwickeln neue Technologien für die medizinische Diagnostik der Zukunft und hier insbesondere für Anwendungen, die direkt am Ort der Pflege zum Einsatz kommen. Unsere Vision lautet, den Gesundheitsbereich zu revolutionieren, indem wir verschiedene Bosch-Kompetenzen wie MEMS-Sensoren, Schaltungsdesign, drahtlose Kommunikation und Biochemie miteinander verbinden.
Lebenslauf
- University of California (LA)
- California Institute of Technology
- Seoul National University
Ausgewählte Publikationen

Ji Il Choi et al. (2020)
- Ji Il Choi, Christopher Johnson, Nadezda Fomina, Armin Darvish, Christoph Lang, Young Shik Shin*, Han Seul Kim*, and Seung Soon Jang
- American Chemical Society ACS

Young Shik Shin et al. (2020)
- Young Shik Shin, Nadezda Fomina, Christopher Johnson, Thomas Rocznik, Habib Ahmad, Rachel Patricia-Andrea Staley, Juliane Weller, Christoph Lang
- Analytical Chemistry

Ji Il Choi et al. (2020)
- Ji Il Choi, Han Seul Kim, Young Shik Shin, Christopher Johnson, Nadezda Fomina, Patrick Staley, Christoph Lang, and Seung Soon Jang
- American Chemical Society ACS Omega

N. Kravchenko-Balasha et al. (2016)
- N. Kravchenko-Balasha, Y. S. Shin, A. Sutherland, R. D. Levine, J. R. Heath
- Proceedings of the National Academy of Sciences of the Unites States of America, vol. 113, issue 20, p. 5520–5525
Interview mit Young Shik Shin, Senior Expert

Senior Expert für Technologien zur Medizinischen Diagnose
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Das Leben der Menschen zu verändern, war für mich schon immer die größte Forschungsmotivation. Die Ergebnisse meiner Master-Arbeit wurden von einem Startup verwertet, das aus meiner ehemaligen Forschungsgruppe hervorgegangen ist; das Produkt hat es erfolgreich auf den Markt geschafft. Diese Erfahrung hat meine Leidenschaft für ein praxisbezogenes Ingenieurswesen entfacht, das den Menschen neue Technologien zur Verfügung stellt. Auch die Forschungen für meinen Ph. D. und während meiner Zeit an der UCLA konzentrierten sich auf die praktische Technologieentwicklung, und auch hier sind einige meiner Resultate von Startups aufgegriffen worden.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Meiner Ansicht nach hat Bosch ein enormes Potenzial im Healthcare-Sektor. Und das nicht nur wegen des Mottos „Technik fürs Leben“. Bosch hat Kompetenzen in ingenieurstechnischen Schlüsselfeldern wie Sensorik, Stellantriebe, ja sogar im Verpackungsbereich, die für die Entwicklung von Medizinprodukten äußerst relevant sind. Für Medizinprodukte gelten sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion sehr strikte Regulierungsvorgaben. Da auch in der Automobilindustrie die Qualitätskontrolle eine so wichtige Rolle spielt, könnten wir dieses Know-how gut auf Medizinprodukte anwenden, um den regulatorischen Anforderungen in diesem Bereich zu genügen. Das Robert-Bosch-Krankenhaus ist ein weiterer Trumpf, den wir im Ärmel haben. Dort können wir verschiedenen klinischen Fällen direkten Input geben. Für mich beweist all das: Aus unserer Entwicklungsarbeit könnte sehr wohl ein Produkt für klinische Tests hervorgehen – ein ziemlich seltener Fall in der Healthcare-Branche.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Die Forschungsgrundlage unseres Teams besteht in der synergetischen Verbindung von Elektronik und Biologie. Schaltungsdesign und Elektronik sind die Kernkompetenzen unserer Abteilung, und wir wollen diese Kompetenzen in Technologen für biologische Anwendungen einfließen lassen. Aktuell arbeite ich an der Entwicklung von Biosensoren für Protein- und DNA-Tests. Derartige Tests sind sowohl in Kliniken als auch in der biologischen Grundlagenforschung weit verbreitet. Allerdings ist die Elektronik bisher nur eine Randerscheinung. Ich möchte das ändern und die Elektronik stärker in die Diagnose einbauen, damit Ärzte und Patienten präzisere und schnellere Testresultate erhalten.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Das größte Problem sehe ich in den Lücken, die gerade im Bereich der Medizindiagnostik noch geschlossen werden müssen. Da gibt es zum Beispiel die Lücke zwischen Medizinern und Ingenieuren. Ingenieure müssen wissen, wie Mediziner die Technologien in ihrer ärztlichen Praxis einsetzen und welche konkreten Erfordernisse sie haben. Es ist häufig gar nicht so leicht, an diese Informationen zu gelangen. Eine weitere Lücke besteht zwischen den verfügbaren State-of-the-art-Technologien und den herkömmlichen Ansätzen. Die Medizin ist ein sehr konservatives Fachgebiet, in dem man keine allzu schnelle Übernahme neuer Dinge erwarten sollte. Damit ein neues Medizinprodukt auf den Markt gebracht werden kann, muss es von der zuständigen Behörde zugelassen werden. Dieser Prozess kann viele Jahre dauern und führt dazu, dass die Lücke noch weiter aufklafft. Wenn es darum geht, Technologien mit großem potenziellen Nutzen für die klinische Anwendung und zugleich niedrigen Barrieren für die kommerzielle Nutzung zu entwickeln, müssen wir die Lücken daher so weit wie möglich schließen.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Wir entwickeln Technologien für die Gesundheitsversorgung. Ich finde, das beantwortet die Frage nach der Technik fürs Leben.
Ihr Kontakt zu mir
Young Shik Shin
Senior Expert für Technologien zur Medizinischen Diagnose