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Startups

Entwicklungsauftrag: „Just an awesome product, please.“

Mit Autoherstellern an der US-Westküste arbeitet Bosch unkonventionell zusammen.

Mitarbeiter von Bosch aus dem Team von Martin Langsch stehen um einen Laptop herum und halten ein Scrum-Meeting ab

Martin Langsch, Engineering Director bei Bosch in den USA, beschreibt die neue Form der Entwicklungszusammenarbeit mit den Autoherstellern von der US-Westküste.

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Martin Langsch

Martin Langsch, Engineering Director bei Bosch

Martin Langsch leitet als Engineering Director ein Team, das unter anderem das jeweils kundenindividuelle Software-Herzstück für die iBooster-Hardware entwickelt, beispielsweise für Faraday Future oder Tesla. Der Maschinenbauingenieur startete 2002 bei Bosch. Seit 2011 arbeitet er am US-Standort Plymouth in der Nähe von Detroit.

Vision statt Spezifikation

Neu ist der „Visions-getriebene“ Entwicklungsauftrag. Anstelle ausführlicher Spezifikationen heißt es: Bitte ein großartiges (awesome) Produkt entwickeln, einfach ein „best of breed“-Bremssystem. Es gibt kein konkretes Ziel, wie das Produkt am Ende aussehen soll. Ungewohnt sind auch die knappen Zeitvorgaben. Bosch hat so beispielsweise eine Software in nur acht Monaten statt der üblichen eineinhalb Jahre entwickelt.

Um diese neuen Anforderungen zu erfüllen, nutzt Bosch unter anderem die agile Produktentwicklungsmethode Scrum. Dazu trifft sich das Bosch-Entwicklungsteam fast jede Woche mit den Verantwortlichen auf Kundenseite und diskutiert den aktuellen Entwicklungsstand. Ziel ist es, jedes Mal einen funktionsfähigen Prototypen – ein „product of value“ – zu präsentieren. Der Kunde entscheidet, ob es seinen Vorstellungen entspricht. Im Positivfall arbeitet das Team an dem Prototypen weiter. Ansonsten wird nachgebessert oder der Prozess fängt von vorne an. Mithilfe dieses iterativen Vorgehens kommt Bosch zusammen mit dem Kunden viel schneller zum Ziel.

Scrum-Einsatz bei Bosch in den USA

Agile work: the Scrum method at Bosch USA
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Chance zum gemeinsamen Lernen

Ein Team von Bosch-Entwicklern steht während eines Scrum-Meetings zusammen vor einem Laptop
Software-Entwickler von Bosch arbeiten gemeinsam an Problemlösungen

Diese Methode ist besonders hilfreich, wenn zu Beginn einer Softwareentwicklung genaue Zielvorstellungen noch nicht feststehen. Naturgemäß kann sich ein eingeschlagener Weg im Dialog mit dem Kunden als falsch herausstellen. Daher muss das Entwicklerteam lernen, das „Scheitern“ als Teil der täglichen Arbeit zu verstehen und als Chance, daraus gemeinsam zu lernen. Dafür setzt Bosch professionelle Methodenverantwortliche ein (sogenannte Scrum-Master), die das Team bei diesem Vorgehen begleiten.

Dieses Engagement lohnt sich, weiß Martin Langsch: „Ich werde nie vergessen, wie ich zum ersten Mal in einem Elektroauto saß und dieses unglaubliche Fahrgefühl mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in weniger als drei Sekunden erlebte. Das ist beeindruckender als in jedem konventionellen Sportwagen.“

So funktioniert der iBooster

Neue Bremssysteme für die E-Mobilität

New braking systems for electromobility
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Intelligent bremsen

Der iBooster von Bosch verstärkt die mit dem Pedal erzeugte Bremskraft in Elektro- und Hybridfahrzeugen. Dabei arbeitet er elektromechanisch ohne herkömmliche Unterdruck-(Vakuum-)Pumpen. Eine spezielle Software steuert verschiedene iBooster-Funktionen, damit der Fahrer beispielsweise das gewohnte „Bremsgefühl“ erlebt. Im Vergleich zu anderen Bremssystemen kann der iBooster den Bremsweg verkürzen und dadurch ein schnelleres Anhalten in Notfällen ermöglichen. „Der iBooster arbeitet pumpenfrei und damit 100 Prozent geräuschlos. Zusammen mit dem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP®) verfügt das Fahrzeug über ein ideales, redundantes Bremssystem“, erläutert Joseph Kurcz, Director of Engineering bei Faraday Future.

Bosch iBooster
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Der iBooster von Bosch im Überblick

iBooster – on Air

Der iBooster speichert ständig Daten über sich selbst – wann und wie ein Bremsvorgang stattfindet. Die gespeicherten Fahrzeugdaten gelangen einmal täglich per Over the Air (Internet-Funkübertragung) in das Datenzentrum des Autoherstellers, der die anonymisierten Bremsdaten zur weiteren Auswertung an Bosch in Abstatt übermittelt.

Der iBooster von Bosch als Modell
Der iBooster von Bosch

Over-the-Air-Datentechnologie

Data in the air
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Produktentwicklung unterstützen

Der iBooster von Bosch als Modell
Der iBooster von Bosch

In Abstatt geben die übermittelten Daten wertvolle Aufschlüsse über Nutzung und „Lebenszyklus“ des iBooster – wichtige Hinweise für die Produktweiterentwicklung. Im Gegenzug kann der Autohersteller die iBooster-Software per Mobilfunkdatenverbindung aktualisieren, beispielsweise zum Bereitstellen neuer Funktionen. „Dafür muss der Fahrzeughersteller die Technologie im Auto bereitstellen – wie Datenspeicher und Internetanbindung“, ergänzt Martin Langsch, Engineering Director bei Bosch.

Fazit

Mit Autoherstellern an der US-Westküste arbeitet Bosch unkonventionell zusammen. Anstelle ausführlicher Spezifikationen heißt es: Bitte ein großartiges Produkt entwickeln. Dafür nutzt Bosch die Produktentwicklungsmethode Scrum.

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