„Wir müssen uns startklar machen.“
Im Gespräch mit dem Präsident und Chief Executive Officer von GE Europe
Mark Hutchinson ist einer der Vordenker, wenn es ums Internet der Dinge geht. Der CEO bei General Electrics Europe hat die Partnerschaft von GE Digital und Bosch Software Innovations auf den Weg gebracht. Im Interview spricht er über die Bedeutung Europas für die Industrie 4.0 und starke Allianzen.
IoT-Experte Mark Hutchinson im Interview
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Als CEO von General Electrics (GE) Europe kennt Mark Hutchinson die Stärken des Kontinents: „Ich bin ein großer Fan von Europa. Vor allem Deutschland und Frankreich haben exzellente Kompetenzen im Engineering-Bereich.“ Europa ist für GE sehr wichtig, schließlich beschäftigt das Unternehmen dort 100 000 Mitarbeiter – 11 000 davon in Deutschland – und tätigt Investitionen in Milliardenhöhe: „Wir sind uns sicher: Europa ist wettbewerbsfähig und kann im Zeitalter der digitalen Revolution eine führende Rolle einnehmen. Es muss nicht alles nur aus den USA kommen.“
Gemeinsam stärker
Über die Partnerschaft ihrer Software-Einheiten General Electrics (GE) Digital und Bosch Software Innovations wollen die beiden Unternehmen Wachstum in der Industrie 4.0 fördern. „Bosch und GE sind große Firmen, die auf der ganzen Welt vertreten sind. Wir wissen voneinander, wer welche Stärken hat. Um unseren Kunden weltweit ins Zeitalter der Industrie 4.0 zu helfen, möchten wir unsere Kompetenzen bündeln und ihnen gemeinsam ein noch stärkerer Partner sein“, sagt Mark Hutchinson.
Das sei vor allem wichtig, da sich mit der digitalen Revolution nicht nur die Produkte, sondern auch das Verhältnis zu den Kunden ändere. Kunden kaufen nicht länger einzelne Produkte, sondern Ergebnisse: „Nehmen wir ein Krankenhaus als Beispiel. Früher erwarb man vielleicht ein MRT-Gerät, heute wünschen die Kunden Komplettlösungen für zusammenhängende Bereiche“, so Hutchinson. Auch die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen werde durch die digitale Transformation eine andere: „Unsere Arbeit ist nach Installation einer Maschine nicht erledigt. Durch die Sammlung von Daten können wir die Produkte kontinuierlich verbessern und deren Effizienz steigern. Durch den ständigen Austausch mit den Unternehmen entsteht eine ganz neue Vertrauensbasis.“ Durch die vereinten Kompetenzen sieht Hutchinson GE Digital und Bosch Software Innovations sehr gut aufgestellt, wenn es darum geht, komplexe Kundenwünsche zu erfüllen: „In der Welt der digitalen Industrie geht es nicht länger darum, ausschließlich zu konkurrieren, sondern um erfolgreiche Kollaboration.“
Eine Revolution kaum absehbaren Ausmaßes
Mark Hutchinson betont, nie zu vergessen, dass es sich bei der Industrie 4.0 um eine industrielle Revolution handelt, die – wie ihre drei historischen Vorgänger – weitreichende Veränderungen mit sich bringe: „Viele verstehen noch nicht, welches Ausmaß diese Revolution haben wird.“ Es gehe nun darum, sich vorzubereiten und offen für Neues zu sein. Auf kurze Sicht sei es wichtig, Mitarbeiter von Industrieunternehmen zu schulen, Verständnis für die Veränderungen zu schaffen sowie neue Technologien auszuprobieren. „Unser aller Leben wird von der Industrie 4.0 beeinflusst werden. Neue Jobs werden entstehen und andere Kompetenzen gefordert sein – doch wie genau das aussehen wird, kann niemand mit Sicherheit sagen.“
Mark Hutchinson, CEO General Electrics (GE) Europe
Mark Hutchinson ist Präsident und Chief Executive Officer von GE Europe. Er ist verantwortlich für die Verwaltung der europäischen Aktivitäten des Unternehmens. Darüber hinaus leitet er die Integration des Alstom-Konzerns, GEs größtem industriellen Zukauf mit 65 000 Mitarbeitern. Ursprünglich kommt Hutchinson aus Großbritannien, promoviert („Doctorate of Business“) hat er aber an der University of Queensland in Brisbane, Australien.
Fazit
Für den CEO von GE Europe, Mark Hutchinson, sind strategische Kooperationen – wie die von GE und Bosch – in Zeiten von Industrie 4.0 besonders wichtig. Er nennt Industrie 4.0 eine Revolution, innerhalb derer Europa eine Führungsrolle einnehmen könne.