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Elektrifizierung

Wasserstoff-Lkw auf Tour

Brennstoffzellen-Antrieb im Alltagstest in China

Ein junger Mann im schwarzen T-Shirt geht, von hinten gesehen, auf einen quer stehenden blau-weißen Lastwagen zu. Am Horizont die Skyline einer Millionenstadt.

Mit einem Laster in Chongqing unterwegs? Eigentlich nichts Besonderes, wäre da nicht der exklusive Antrieb: In China fahren 70 Lastwagen mit Bosch-Brennstoffzellentechnik an Bord als Dauertestfahrzeuge im Alltagseinsatz. Einer der Testfahrer ist Hu Gang.

Die tägliche Routine im Wasserstoff-Lkw

„Zum Starten drücke ich zwei Knöpfe, prüfe Wasserstoffmenge und Ladezustand, und dann geht es schon los!“, sagt Hu Gang begeistert. „Kein Motorlärm, nur das Rauschen des Kühlventilators. Und der Truck ist schneller in der Beschleunigung als jeder andere mit Verbrennungsmotor.“ Der 46-jährige Chinese ist Logistik-Fahrer bei Qingling, einem chinesischen Bosch-Partner für Brennstoffzellentechnologie für Nutzfahrzeuge.
Es sind 70 Trucks die mit Bosch-Brennstoffzellenantrieb auf den Straßen Chongqings und auf der Route ins gut 300 Kilometer entfernte Chengdu gefahren werden. Die Region Chongqing hat in etwa die Größe Österreichs. Auf ihren Straßen können Alltagstester wie Hu Gang im Dauerbetrieb Schwächen des neuartigen Antriebs aufdecken. Auf Herz und Nieren geprüft, können Erkenntnisse aus dem Alltagsbetrieb in die Serienfertigung einfließen.

Ansicht einer Megacity. Hohe Gebäude in dichter Bebauung sind zu sehen, durchschnitten durch einen breiten Fluss.
Das Arbeitsgebiet von Hu Gang: Chongqing, Stadt und gleichnamige ländliche Region mit rund 32 Millionen Einwohnern
Mann im schwarzen T-Shirt mit Sonnenbrille sitzt in der Fahrerkabine, hält die Tür geöffnet und blickt nach hinten über den Fotografen hinweg.

Ich vertraue auf den Wasserstoffantrieb von Bosch. Die Zuverlässigkeit des gesamten Systems ist ausgezeichnet.

Hu Gang, Lastwagenfahrer

Mit der Brennstoffzelle auf langen Strecken

Begrünte Berglandschaften, in denen man einsam einen Lastwagen auf einer Straße sieht, die sich durch das bewaldete Gebirge windet.
Auf den Straßen Chinas unterwegs: Wasserstoff-Lkw mit Bosch-Brennstoffzellentechnik

Für die Brennstoffzelle im Lkw gibt es gute Gründe, vor allem im Langstreckenbetrieb. Sie erzeugt den Strom für die Antriebsmotoren. Ein Lkw mit Bosch-Brennstoffzellentechnologie, der mit 11,7 kg Wasserstoff vollgetankt ist, kann über 500 Kilometer weit fahren. Und die Wasserstoffbetankung dauert nur fünf bis zehn Minuten, einschließlich Sicherheitsprüfungen.
Dieser Antrieb ist für Lkw wegen des geringen Zusatzgewichts besonders gut geeignet. Es sind nur relativ kleine Batterien nötig. Sie sind Zwischenspeicher des laufend produzierten Stroms aus der Brennstoffzelle. Aus ihnen können die elektrischen Antriebsmotoren gespeist werden, wenn sie nicht gerade direkt aus der Brennstoffzelle ihre Energie bekommen.

Meine erste Tour mit dem Wasserstoff-Lkw von Chongqing nach Chengdu und zurück war die erste Fahrt dieser Art in China im Praxisbetrieb überhaupt. Es gab so viele Unwägbarkeiten: Reicht das Volumen des Wasserstoffs für die Fahrt? Wird alles funktionieren? Es gab nur Statistiken aus dem Computer, aber noch keine Praxis.

Hu Gang, Lastwagenfahrer

Power Module, Tanks und Antrieb

Sportlicher Mann im schwarzen T-Shirt mit Sonnenbrille und Handschuhen blickt auf eingebauten Motor unter der gekippten Kabine eines Lkw.
Blick unter die gekippte Fahrerkabine: Hu Gang bei der Sichtprüfung am Kernstück der Brennstoffzellentechnik: dem „Power Module“
Sportlicher Mann im schwarzen T-Shirt mit Sonnenbrille und Handschuhen blickt auf zylindrische Tanks hinter der gekippten Kabine eines Lkw.
Blick hinter die gekippte Fahrerkabine: Hier sind die Wasserstofftanks verbaut, die dem Fahrzeug über 500 Kilometer Reichweite ermöglichen.
Sportlicher Mann im schwarzen T-Shirt mit Sonnenbrille und Handschuhen hockend am hinteren linken Zwillingsrad eines Lkw.
Prüfender Blick auf den Antrieb: An der Hinterachse ist ein elektrischer Antriebsmotor verbaut. Er treibt mit Strom aus der Brennstoffzelle, der in einer Batterie zwischengespeichert wird, die Hinterräder an.
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Kernstück des Brennstoffzellenantriebs von Bosch im Truck ist das „Power Module“. In einer chemischen Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser erzeugt es die nötige elektrische Energie. Zur Technik gehört aber auch eine Batterie als Stromspeicher, ein elektrischer Antriebsmotor für die Hinterräder und die elektronische Steuerung, die für die bedarfsgerechte Nutzung des elektrischen Antriebs sorgt.
Die Brennstoffzellentechnik ist ein vielversprechender Weg, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen, und Bosch ist bei dieser Technik im Nutzfahrzeugsektor in einer führenden Position. Hu Gang ist dabei ein Pionier des Alltags: Er ist einer der Fahrer, die im täglichen Betrieb Erfahrungen mit den seriennahen Trucks gewinnen und entscheidend dazu beitragen, dass die künftigen Nutzfahrzeuge in Serie perfekt funktionieren.
Nachdem der Brennstoffzellenantrieb von Bosch seine Alltagstauglichkeit im Warentransport auf der Straße mit unzähligen Fahrkilometern bewiesen hat, kann der neue Antrieb zu einem Großserienprodukt für nachhaltige Mobilität werden: Bosch baut von 2022 an alle nötigen Kernkomponenten für einen Brennstoffzellenantrieb in Serie.

0 g/km

lokale CO₂-Emissionen. Die Brennstoffzelle ist eine saubere Sache.

Wie Lastwagen nachhaltiger unterwegs sein können

Zoomed in: How can long-haul trucks become more sustainable?
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Mit Brennstoffzellen zu nachhaltiger Mobilität

Lastwagen in schneller Fahrt auf zweispuriger Landstraße von vorn schräg links aufgenommen. Bergpanorama im Hintergrund.
Unterwegs von Chongqing nach Chengdu. Hu Gang auf Tour mit seinem Wasserstoff-Lkw mit Bosch-Brennstoffzellentechnik

70 von knapp 4,8 Millionen Nutzfahrzeugen, die allein 2021 in China neu zugelassen wurden? Das klingt noch nicht nach einem Durchbruch, erst recht nicht nach einem großen ökologischen Effekt. Es ist aber auch erst der Anfang einer Erfolgsgeschichte.

„Diese vielversprechende Technik interessiert mich ungeheuer! Ich möchte dazu beitragen, dass sie sich schnell durchsetzt“, sagt Hu Gang. „Mein Lastwagen stößt während der Fahrt kein Gramm CO₂ aus. Und wenn es gelingt, den Wasserstoff ohne fossile Energie herzustellen, funktioniert der Antrieb ganz ohne CO₂-Emissionen.“

Fahrer mit schwarzem T-Shirt und Sonnenbrille in einem Lastwagen hinter dem Steuer, von links aufgenommen, dem Fotografen durchs geöffnete Seitenfenster zulächelnd

Hu Gang, 46

Testfahrer

„Schon in jungen Jahren träumte ich davon, Berufsfahrer zu werden. Ich lernte das Lkw-Fahren schnell, und es liegt mir sehr. Ich denke, es ist einfach perfekt, dass meine Leidenschaft zu meinem Job geworden ist.“

Der 46-Jährige lebt in Chongqing. Derzeit arbeitet der erfahrene Trucker als Ausbilder für Fahrer von Lkw mit Bosch-Brennstoffzellenantrieb. Sein Fahrkönnen brachte ihn 2016 in die chinesische TV-Show „National Vehicle King Challenge“.

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