Vorwort zum Geschäftsbericht

der Titel des Geschäftsberichts „Ambitions“ soll ein Zeichen setzen. Auch in Zeiten schwacher globaler Konjunktur, schwieriger Marktbedingungen und wirtschaftlicher sowie politischer Unsicherheiten blicken wir nach vorne. Wir verfolgen unsere langfristig angelegte Wachstumsstrategie, selbst wenn es bei Umsatz und Ergebnis wie im Geschäftsjahr 2024 nicht bergauf ging. Wir wollen entscheidende Technologien für die Welt von morgen entschlossen vorantreiben. Das erfordert auch Adjustierungen, wenn technologische Trends, von denen wir überzeugt sind, nicht so schnell kommen oder sich regionale Schwerpunkte verschieben. Grundsätzlich sehen wir uns jedoch mit unseren Geschäftsschwerpunkten Mobilität, Industrietechnik, Konsumgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik gut ausgerichtet. Hier gibt es nach wie vor erhebliche Wachstumschancen.

Wichtige Treiber sind weiterhin Digitalisierung, Elektrifizierung, Elektronifizierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit und aufstrebende Märkte – Themen, mit denen wir uns bereits seit geraumer Zeit intensiv auseinandersetzen. Zudem wollen wir unsere globale Aufstellung weiter ausbauen, die sich schon heute durch eine bedeutende lokale Wertschöpfung auszeichnet. Europa ist unsere Basis; gleichzeitig stärken wir die Aktivitäten der Bosch-Gruppe in Regionen wie Nordamerika und Asien. Dies ist auch unsere Antwort auf die sich abzeichnenden Veränderungen in den internationalen Handelsbeziehungen und die unterschiedlichen regionalen Geschwindigkeiten, mit denen sich Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität oder automatisiertes Fahren aktuell durchsetzen. Auch mit Blick auf die regionale Balance haben wir 2024 einen großen strategischen Schritt mit der geplanten Übernahme im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsbereich angekündigt.

Um unsere Chancen wahrnehmen zu können, arbeiten wir intensiv an Kosten und Strukturen. Unser Ziel ist es, die Bosch-Gruppe robust in Bezug auf die längerfristigen Anforderungen aufzustellen. Dafür nehmen wir in Kauf, dass die erforderlichen Maßnahmen zunächst unsere Erträge belasten. Das gilt auch für das kommende Jahr. Die Umsetzung der Maßnahmen hat hohe Priorität, um unsere Ertragskraft zu stärken. Denn eine hohe Ertragskraft und solide Bilanz- und Finanzstrukturen schaffen den unternehmerischen Spielraum, um unserem Unternehmen die kraftvolle langfristige Entwicklung zu sichern, die unser Firmengründer Robert Bosch im Sinn hatte. Die erforderlichen Anpassungen bedeuten Einschnitte für die betroffenen Beschäftigten. Wir wollen Wege suchen, die erforderliche Transformation auf verantwortungsvolle Weise zu gestalten. Das gilt auch für Verkäufe von Unternehmensteilen. Gerade ein diversifizierter Konzern wie die Bosch-Gruppe muss regelmäßig sein Portfolio überprüfen und bei Bedarf anpassen. Nur dann kann die Diversifizierung ihre Vorteile entfalten und damit die Robustheit stärken. So wollen wir uns 2025 von wesentlichen Teilen des Produktgeschäfts im Geschäftsbereich Building Technologies trennen, für die sich unter dem neuen Eigner zusätzliche Entwicklungschancen eröffnen.

Damit haben wir eine anspruchsvolle Aufgabe: unsere Strategie voranzutreiben und als bedeutendes Technologieunternehmen Märkte mitzugestalten – auf Basis robuster und wettbewerbsfähiger Strukturen. Dazu gehört auch, noch stärker die Potenziale der Künstlichen Intelligenz zu nutzen, sei es mit Blick auf unsere Produkte, sei es in unseren Prozessen. Wir wissen, dass wir erhebliche Hürden zu nehmen haben. Diese werden wir mit großem Engagement angehen. Unseren mehr als 400 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt unser großer Dank ebenso wie unseren Geschäftspartnern und Kunden. Mit diesem Geschäftsbericht wollen wir nicht nur die Geschäftszahlen vorstellen, sondern auch einen Eindruck davon geben, warum wir von unseren Ambitionen überzeugt sind und wie wir die damit verbundenen Herausforderungen angehen.

Ihr

Dr. Stefan Hartung
Vorsitzender der Geschäftsführung