Dakshina Dasari, Dr.
Auf der Suche nach effizienten, vorhersehbaren Rechensystemen
„You have to believe that the dots will somehow connect in the future“ – Steve Jobs

Ich bin Forschungsingenieurin in der Gruppe „Dynamic Distributed Systems“. In dieser Funktion arbeite ich daran, dass Anwendungen auf Plattformen mit Rechenleistung ihre Anforderungen an die Servicequalität erfüllen. Mein Job ist deswegen besonders interessant, weil er an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen liegt. Dazu gehören cyber-physische Systeme, die Architektur von Hochleistungsrechnern und die Echtzeit-Scheduling-Theorie. Der Fokus liegt auf dem Entwurf und der Bewertung von Verfahren und Mechanismen des Ressourcenmanagements, die korrekt geplant und formal fehlerfrei sind und dabei helfen, die zugrundeliegenden Plattformen effizient zu nutzen und gleichzeitig die besonderen Einschränkungen der Anwendung einzuhalten.
Lebenslauf
- Bosch Research
- Erhielt Doktortitel der Universität Porto
- Citrix R&D Systems India
Ausgewählte Publikationen

Dasari et al., 2014
- Dakshina Dasari, Borislav Nikolic, Vincent Nelis, Stefan Petters
- Transactions on Embedded Computing Systems (TECS)

Dasari et al., 2015
- Dakshina Dasari, Vincent Nelis, Benny Akesson
- Journal of Real Time Systems (RTS)

Dasari et al., 2020
- Dakshina Dasari, Paul Austin, Michael Pressler, Arne Hamann, Dirk Ziegenbein
- Design Automation and Test in Europe (DATE 2020)

M. Becker et al., 2016
- Mathias Becker, Dakshina Dasari, Borislav Nikolic, Benny Akesson, Vincent Nelis, Thomas Nolte
- Euromicro Conference on Real-Time Systems (ECRTS 2016)
Interview mit Dr. Dakshina Dasari

Research Engineer, dynamische verteilte Systeme
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Was mich als Forscherin am meisten fasziniert, ist die Freiheit, systematisch zu untersuchen, zu gestalten und Innovationen zu schaffen. Ich finde es sehr erfüllend, mithilfe von interdisziplinärer und kollektiver Zusammenarbeit Lösungen für komplexe Fragestellungen zu suchen. Das Wichtigste aber: Die Forschung hält die Neugier am Leben und bewahrt die kindliche Freude daran, etwas Neues zu entdecken!
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Bosch ist sehr breit aufgestellt, was seine Produkte angeht, und im Hintergrund kommen viele Technologien zum Einsatz. Als Forscher hat man also zahlreiche Chancen und Kanäle, um Innovationen zu schaffen, und den Freiraum, die eigenen Ideen zu verwirklichen. Obwohl der Fokus auf angewandter Forschung liegt, werden die Forschenden auch dazu ermutigt, mit akademischen Kreisen zusammenzuarbeiten, an Konferenzen teilzunehmen, neue Arbeiten zu veröffentlichen und Teil von öffentlich finanzierten Projekten zu sein. Für mich persönlich ist es ideal, in einem wirtschaftlichen Umfeld zu arbeiten und trotzdem meine akademischen Wurzeln behalten zu können. Ich bin auch überzeugt, dass die Expertise der Forschungsabteilung bei Bosch gefragt ist und wirklich geschätzt wird. All das zusammengenommen ist Bosch ein großartiger Arbeitsplatz.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Meine primäre Betätigung zielt auf die effiziente Bereitstellung von QoS-Garantien beim Design für Anwendungen ab, die auf modernen heterogenen Hardware-Plattformen gehostet werden. Dabei geht es darum, das Ressourcennutzungsprofil von Anwendungen zu verstehen, die verschiedenen architektonischen Merkmale dieser Plattformen zu analysieren und dann neuartige zusammensetzbare Mechanismen zu entwerfen, um die Ressourcen (Speicher und Rechenleistung) effizient zu überwachen und zuzuweisen und gleichzeitig die verschiedenen Anwendungsbeschränkungen zu erfüllen. Diese Themen haben in der sich verändernden Landschaft des automobilen E/E-Architekturraums an Bedeutung gewonnen. Wir bewegen uns von einer modularen Architektur hin zu einer zentralisierten Architektur, in der mehrere Fahrzeugfunktionen auf weniger leistungsfähigen heterogenen Mikroprozessoren integriert sind. In solch einem Szenario sind die bestehenden Mechanismen nicht ausreichend dafür gerüstet, diese Komplexität zu stemmen, und neuere Mechanismen sind erforderlich. Unsere Aufgabe ist es, diese wachsende Kluft zu überwinden.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Im Hinblick auf vorhersehbare Rechensysteme und Designgarantien für die Servicequalität gibt es zahlreiche wissenschaftliche Herausforderungen. Im Bereich Hardware ist es so, dass moderne Prozessoren nicht auf Vorhersehbarkeit („predictability“) ausgelegt sind und die Anbieter wichtige Informationen nicht offenlegen, die zur Analyse der zugrundeliegenden Probleme nötig wären. Die komplexen Vorgänge zwischen Software, Middleware und Hardware erschweren es, die Gründe für Unvorhersehbarkeit zurückzuverfolgen und die Leistung vernünftig zu beurteilen. Das grundlegende Problem dabei ist es, solche Designgarantien vor dem Hintergrund der Unsicherheit bereitzustellen. Hierzu zählt beispielsweise die Unsicherheit darüber, wie sich das restliche System verhalten wird, wenn Anwendungen im Laufe der Produktlebenszeit dynamisch hinzugefügt werden. Wir haben es mit äußerst vielschichtigen Systemen zu tun, für die bestehende theoretische Lösungen nicht immer ausreichen, weil diese nicht alle Schwierigkeiten des Problembereichs berücksichtigen. Im Hinblick darauf sind wir ständig auf der Suche nach Lösungen, die elegant und zugleich simpel genug sind, um über die Produktlebensdauer hinweg einfach gewartet und erweitert werden zu können.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Wir streben fortlaufend danach, effiziente und sichere Systeme zu verwirklichen. Das Bedürfnis nach vorhersehbarer Performance und garantierter Servicequalität ist meines Erachtens ein gemeinsamer Nenner von vielen integrierten Produkten in unserem Alltag. Da ist es eine ganz natürliche Folge, dass wir echte „Technik fürs Leben“ entwerfen wollen.
Ihr Kontakt zu mir
Dakshina Dasari, Dr.
Research Engineer, dynamische verteilte Systeme