Dr. Maxime Carré
Stationäre elektrochemische Systeme

Ich habe einen deutsch-französischen Hochschulabschluss in Maschinenbau mit Schwerpunkt Regelungstechnik. Dadurch habe ich ein breites technisches und wissenschaftliches Verständnis, was meiner Ansicht nach für elektrochemische Systeme wirklich entscheidend ist. Ich arbeite seit 12 Jahren an der Entwicklung von stationären Brennstoffzellensystemen und in jüngster Zeit an einem Elektrolyseur. Als einer der Mitarbeiter von Bosch Research mit der größten Erfahrung in diesem Bereich, würde ich mich als „lebende Enzyklopädie“ zum Thema stationäre Brennstoffzellensysteme bezeichnen. Dasselbe möchte ich nun auch beim Elektrolyseur erreichen.
Lebenslauf
- Research Engineer bei Bosch für stationäre elektrochemische Systeme
- Promotion bei Bosch über die Steuerung von stationären Festoxidbrennstoffzellen
- Hochschulabschluss im Bereich Technische Kybernetik, Universität Stuttgart
- Entwicklungshilfeprojekt in Südamerika
Ausgewählte Publikationen

Bosch et al. (2017)
- Timo Bosch, Maxime Carré, Angelika Heinzel, Michael Steffen, François Lapicque
- Journal of Power Sources 371, 197 - 208

Wahl et al. (2015)
- Stefanie Wahl, Ana Gallet Segarra, Peter Horstmann, Maxime Carré, Wolfgang G Bessler, François Lapicque, K Andreas Friedrich
- Journal of Power Sources 279, 656 - 666

Carré et al. (2015)
- Maxime Carré, Ralf Brandenburger, Wolfgang Friede, François Lapicque, Uwe Limbeck, Pedro da Silva
- Journal of Power Sources 282, 498 - 510

Maxime Carré (2012)
- Der Andere Verlag
Interview mit Dr. Maxime Carré

Senior Expert für stationäre elektrochemische Systeme und deren Steuerung
Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Im Forschungsumfeld muss man sich auf ein oder zwei übergeordnete Ziele konzentrieren, damit man Ergebnisse erzielt, häufig über einen langen Zeitraum. Andererseits gleicht kein Tag dem anderen, da man auf dem Weg zu diesem übergeordneten Ziel unterschiedliche Herausforderungen bewältigen muss. Dieser Gegensatz macht diesen Job so spannend! Außerdem fasziniert mich der Pioniergeist: Die Aussicht, vielleicht der Erste zu sein, der ein bestimmtes Problem löst, finde ich sehr motivierend.
Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Bei Bosch Research entwickeln wir sinnvolle Produkte, die auf nachhaltige Weise die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern. Für mich ist das der wichtigste Vorteil, zur Forschung bei Bosch beizutragen. Dies ist meiner Meinung nach auch die beste Motivation, um erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Unter praktischen Gesichtspunkten kann ich sagen, dass wir uns durch die Infrastruktur, die Finanzierung und die Entscheidungsprozesse auf höchster Ebene auf das konzentrieren, was zählt: zukunftsweisende wissenschaftliche Ergebnisse.
Woran forschen Sie bei Bosch?
Mein Team und ich entwickeln neue Steuerungsalgorithmen, um die elektrische Ausgangsleistung von stationären Brennstoffzellensystemen noch schneller zu modulieren. Oder anders ausgedrückt: Wir möchten das Produkt zu einem dynamischen Brennstoffzellensystem machen. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung, wenn es um die Stromversorgung wichtiger Systeme wie einer Fabrik oder eines Rechenzentrums geht.
Vor Kurzem habe ich mit der Arbeit an einem Hochtemperaturelektrolyseur begonnen. Meine primäre Aufgabe besteht darin, dieses neue Produkt unter technischen wie auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verstehen und dies in einem zweiten Schritt zu dokumentieren und innerhalb der Firma Bosch zu verbreiten.
Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
In Bezug auf das Brennstoffzellensystem ist meine größte wissenschaftliche Herausforderung, alle im System ablaufenden physikalischen Effekte und deren Korrelation zu verstehen und mithilfe einfacher Gleichungen zu beschreiben. Obwohl ich mich schon fast 13 Jahre mit dem Thema befasse, entdecke ich immer wieder neue Effekte. Die Beschreibung mittels Gleichungen ermöglicht es, robuste und schnelle Steuerungsalgorithmen zu entwickeln.
Dasselbe gilt für das Gebiet der Hochtemperaturelektrolyseure, das sich in einem früheren Stadium befindet.
Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu "Technik fürs Leben"?
Stationäre Brennstoffzellen und Elektrolyseure sind zwei unverzichtbare/entscheidende Produkte für die CO2-freie Gesellschaft. Der Klimawandel ist nicht mehr bloß ein Gesprächsthema. Für mich bedeutet dies, dass jeder Schritt bei der Entwicklung dieser Produkte bei Bosch Research automatisch ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren Welt ist, ein Schritt hin zu elektrochemischer „Technik fürs nachhaltige Leben“. "In Bezug auf das Brennstoffzellensystem ist meine größte wissenschaftliche Herausforderung, alle im System ablaufenden physikalischen Effekte und deren Korrelation zu verstehen und mithilfe einfacher Gleichungen zu beschreiben. Obwohl ich mich schon fast 13 Jahre mit dem Thema befasse, entdecke ich immer wieder neue Effekte. Die Beschreibung mittels Gleichungen ermöglicht es, robuste und schnelle Steuerungsalgorithmen zu entwickeln.
Ihr Kontakt zu mir
Dr. Maxime Carré
Senior Expert für stationäre elektrochemische Systeme und deren Steuerung