Wieder im Rennen
Die Rückkehr des gelähmten Fahrers Robert Wickens mit einem handgesteuerten elektrischen Bremssystem
Bosch hat es sich schon immer zur Aufgabe gemacht, Herausforderungen mit bahnbrechender Technik zu lösen und Dinge möglich zu machen, die andere für unmöglich gehalten hätten. So wie im Fall des kanadischen Rennfahrers Robert Wickens, der einen folgenschweren Unfall bei hoher Geschwindigkeit überlebte, eine Rückenmarksverletzung davontrug und seitdem im Rollstuhl sitzt. Jetzt ist er zurück im Cockpit, unterstützt von einem innovativen Bremssystem, das er mit seinen Händen statt mit den Füßen steuert und das perfekt auf seinen Fahrstil abgestimmt ist. Entwickelt von Bosch Motorsport.
Ein Moment, der alles veränderte und eine Technik, die jetzt alles verändert
Im August 2018 wurde das IndyCar-Rennen in Pocono / Pennsylvania von einem dramatischen Unfall überschattet. Fahrer Robert Wickens kollidierte bereits in der ersten Runde mit einem Gegner und wurde mit seinem Fahrzeug durch die Luft geschleudert.
Zwei Dinge waren nach diesem Tag sicher. Erstens: Wickens würde seine Beine nicht mehr bewegen können. Zweitens: Er zweifelte keine Sekunde lang daran, dass er eines Tages wieder hinter dem Steuer sitzen und Rennen fahren würde. Sein ehrgeiziger Weg vom Rollstuhl zurück ins Cockpit erforderte jedoch die Lösung eines großen Problems: Wie sollte er einen Rennwagen fahren können, ohne seine Füße zu benutzen? Nach drei Jahren, in denen er sich vor allem um sein Privatleben kümmerte, heiratete und Vater wurde, machte ihn sein ehemaliger IndyCar-Kollege Bryan Herta mit einem handgesteuerten Fahrsystem vertraut. „Schon in der zweiten Testrunde mit dem System wusste ich, dass meine Karriere weitergehen würde“, erzählt Wickens. Und so war es.
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Immer an morgen denken – was Robert Wickens und Bosch Motorsport gemeinsam haben
Innovationen für die Herausforderungen des Lebens zu entwickeln, ist fest in der DNA von Bosch verankert. Im Motorsport setzt Bosch als Vorreiter modernster Technik immer wieder neue Maßstäbe, angetrieben von Leidenschaft und Know How. So lag es nahe, für Robert Wickens ein hochmodernes handgesteuertes Bremssytem zu entwickeln.
Bereits im Jahr 2022 kehrte Wickens als Mitglied von Bryan Herta Autosports in der IMSA Michelin Pilot Challenge in einem Hyundai Elantra N TCR mit einem Handbremssystem in den Rennsport zurück. Doch obwohl er hervorragende Rennen fuhr, entwickelte sich sein System nicht in dem Maße weiter, wie es sein Fahrstil erforderte. Wickens war auf der Suche nach einer Lösung, die speziell auf ihn zugeschnitten und technologisch fortschrittlich war. Deshalb wandte er sich an Bosch Motorsport.
Bereit für eine neue Herausforderung
Mitglieder des Bosch Motorsport Teams weltweit beteiligten sich mit Begeisterung an der Entwicklung dieses neuen revolutionären Systems. Alle waren stolz darauf, an diesem einzigartigen Projekt mitzuwirken, indem sie ihre Erfahrungen in den Bereichen Bremstechnik und Fahrzeugsteuerung einbrachten. Mit dem Ziel, Robert Wickens für kommende Rennen bestmöglich auszurüsten und ihm den Weg an die Spitze zu ebnen.
Beeindruckendes Debüt auf dem anspruchsvollsten Stadtkurs der Welt
Am 12. April 2025 war es endlich so weit: Beim Acura Grand Prix von Long Beach / Kalifornien startete Wickens mit dem neuen Bosch-System, das tief integriert ist in seine speziell modifizierte Chevrolet Corvette Z06 GT3.R, die von DXDT Racing betrieben wird. Sein einzige Ziel war es, „mit erhobenem Haupt abzureisen.“ Und die Zeichen standen gut: Wickens fuhr im zweiten Training Bestzeit. Und im Qualifying fehlte ihm nur eine halbe Sekunde auf die Pole-Position. Dass es am Ende nur für Platz 15 reichte, schmälert diese starke Leistung nicht. Zum einen kostete der vorgeschriebene Fahrerwechsel im Rennen wertvolle Zeit, da Wickens aus dem Auto gehoben werden musste. Komplexere Abläufe, die in den nächsten Rennen optimiert werden sollen. Zum anderen wurde sein Teamkollege Tommy Milner bei einem Überholmanöver am Heck getroffen, was einen Reparaturstopp bedeutete.
Die wichtigste Erkenntnis war jedoch, dass das neue elektrische Bremssystem von Bosch Motorsport durchweg perfekt und fehlerfrei funktionierte. „Der Speed war da, die Werkzeuge haben gestimmt“, sagt Bosch Motorsport-Ingenieur Jordan Smart. Und so freut sich das Team auf die nächsten Rennen, in denen Robert Wickens beweisen kann, dass er nicht nur „back on track“ ist, sondern auch immer noch zu den Besten gehört.
Willkommen zu Hause: Wickens startet in Kanada
Vom 11. bis 13. Juli 2025 findet der Chevrolet Grand Prix in Bowmanville, Ontario statt und avanciert damit zum Kanada-Heimspiel für Robert Wickens. Fahrer und Team sind optimal vorbereitet, haben Abläufe verbessert, hart trainiert und können sich einer Sache sicher sein: Das modernste Handbremssystem der Welt, eingesetzt vom vielleicht leidenschaftlichsten Rennfahrer unserer Zeit.