Cory Henson, Ph.D.

Erzählen Sie doch mal: was fasziniert Sie an der Forschung?
Schon als Kind wollte ich Entdecker werden, unbekannte Gebiete erforschen und die verborgenen Schätze unserer Erde ans Tageslicht bringen. Das war der Grund, warum ich mich für eine Karriere in der Forschung entschieden habe. Dort kann ich nach Herzenslust das Universum der Ideen erkunden und dabei bahnbrechende Lösungen für faszinierende Problemstellungen finden.

Was macht die Forschung bei Bosch besonders?
Bosch bietet mit seiner langen Geschichte in der Entwicklung von Sensoren und Sensoriksystemen einmalige Forschungsvoraussetzungen. Zudem unterhält Bosch einen riesigen Pool an Sensordaten und hat sowohl die Vision und Power, seine Ressourcen und sein Know-how zu nutzen, um die intelligenten Systeme der nächsten Generation zu entwickeln.

Woran forschen Sie bei Bosch?
KI benötigt sehr viele Daten. Gemeinsam mit anderen Bosch Geschäftsbereichen entwickeln wir daher Technologien für Wissensdarstellung und semantische Suche. Damit können Forschende diesen Datenschatz durchsuchen und jene Daten ausfindig machen, die sie für die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen für das autonome Fahren benötigen.

Was sind die größten wissenschaftlichen Herausforderungen in Ihrem Forschungsfeld?
Die wissensbasierte künstliche Intelligenz (Knowledge-based Artificial Intelligence, KBAI) will Synergien zwischen Wissensdarstellung und KI identifizieren. So werden zum Beispiel Wissensgraphen dazu genutzt, um die Eigenschaften von Algorithmen des maschinellen Lernens zu ermitteln, sie auszuwählen und so die Parameter Präzision, Trefferquote und Genauigkeit der Algorithmen zu verbessern. Auch lassen sich mit maschinellem Lernen zusätzliche Fakten identifizieren, die in Wissensgraphen ausgedrückt werden können. Diese symbiotische, zyklische Interaktion zwischen den beiden Technologien wird auch als Aufwärtsspirale (Virtuous Cycle) der KBAI bezeichnet, bei der die beiden Elemente sich gegenseitig befruchten und zu neuartigen intelligenten Systemen führen.

Wie werden Ihre Forschungsergebnisse zu „Technik fürs Leben“?
Das autonome Fahren wird die Zukunft der Mobilität revolutionieren. Es wird weniger Verkehrsstaus, weniger Emissionen und weniger Unfälle geben. Allein in den USA sind bis 2020 schätzungsweise rund 10 Millionen autonome Fahrzeuge auf den Straßen. Um diese Vision weiter zu realisieren, müssen die Fahrzeuge in allen Situationen Daten erfassen, „denken“ und agieren können. Eine Technologie, die zu mehr Sicherheit auf unseren Straßen führt, ist im besten Sinne eine „Technik fürs Leben“.