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Geschichte

Die Geschichte des Wohnens mit Bosch-Technik

Vom Licht der Glühbirne zur Energieeffizienz

Ein Mann und zwei Frauen vor einer Wandtherme

Was ist das zeitgemäße Zuhause? Im Zeichen des Klimawandels ist es ein Platz zum Wohnen, der Energie spart und so wenig CO₂ wie möglich produziert. Bosch hat schon vor über einem Jahrhundert Technik gebaut, die zeitgemäßes Wohnen ermöglichte. In den Anfängen des Unternehmens war es der Einbau elektrischer Beleuchtung, später die elektrische Kühlung von Lebensmitteln oder Heizung von Räumen und Wasser. Seit fast 50 Jahren ist das Energiesparen in den Vordergrund gerückt, und Bosch hat innovative Methoden dafür entwickelt.

Es werde Licht: Robert Bosch geht installieren

Ein Schild mit Aufschrift „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“
Das Werbeschild der Werkstatt Robert Boschs in Stuttgart, um 1895

Ohne Pioniere wie Robert Bosch wären die Wohnzimmer nicht so schnell in elektrischem Licht erstrahlt. Auch wenn Bosch den traditionellen Beruf des Feinmechanikers gelernt hatte, wollte er von Anfang an lieber etwas Neues machen und in der zukunftsweisenden Elektrotechnik arbeiten. Aber es gab in Stuttgart lange keine Stromerzeugung und -infrastruktur. Als dort 1895 endlich ein Elektrizitätswerk in Betrieb ging, konnte er Häuser mit elektrischem Licht und Klingelanlagen ausrüsten. Boschs Mitarbeiterzahl stieg auf 14 und der Umsatz verdoppelte sich binnen eines Jahres von 39 000 auf über 80 000 Mark.

Abschied von Eis und Kohle

Gut 30 Jahre nach den ersten Erfolgen seiner Werkstatt war Robert Bosch mit seinem wegweisenden Zündsystem zum weltweit führender Autozulieferer geworden.

Aber eine schwere Absatzkrise in der Autoindustrie richtete seinen Blick wieder auf Technik für das Leben zuhause. Bosch baute 1933 den ersten elektrischen Kühlschrank, der in Europa für Privathaushalte erschwinglich sein sollte. Die Menschen mussten nicht mehr im Winter einen schrankgroßen Eisblock kaufen und in den Keller transportieren lassen, von dem ein Jahr lang immer wieder Stücke zum Kühlen von Lebensmitteln abgeschlagen wurden.

Auch das Schleppen von Kohle durch die Wohnung von Ofen zu Ofen hatte ein Ende: Mit der Übernahme der Junkers-Sparte für Gas-Warmwassergeräte 1932 konnten die Wasser- und Wohnungsheizgeräte nun per Leitung mit Gas versorgt werden, und leistungsfähige Gaskessel konnten Zimmer oder ganze Wohnungen zentral beheizen.

Links: Mann betrachtet Weinflasche neben einem Kühlschrank gebeugt stehend; Rechts: Frau neben Badewanne und wandmontiertem Gerät darüber
Werbefotos für Bosch-Kühlschränke, 1936 und Junkers Gasbadeöfen, 1930

Energie aus Sonne und Luft

Immer stand bei Bosch-Technik fürs Wohnen Komfort, technischer Fortschritt und Vereinfachung des häuslichen Lebens im Vordergrund. Das gilt bis heute, dazu gekommen sind noch andere entscheidende Faktoren wie Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Effizienz stand schon bei der Heiztechnik der 1930er Jahre im Vordergrund, aber unter rein ökonomischen Gesichtspunkten. Mit der Ölkrise 1973 gewann dieser Aspekt noch an Bedeutung.

Ein besonderes Beispiel ist das experimentelle „Tritherm-Haus“, das von der damaligen Bosch-Thermotechnik-Sparte, heute Bosch Home Comfort, 1976 am Standort Wernau bei Stuttgart gebaut wurde. Es war als Schaufenster für die Machbarkeit eines energieeffizienten Hauses gedacht. Architekten hatten das Haus so konstruiert, dass auch größere Besuchergruppen in die Technikräume geführt werden konnten, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Bosch-Experten erklärten ihnen die effizienzsteigernde Technik. Sie ermöglichte mit Hilfe von Solarthermie und Wärmepumpe, bis zu 90 Prozent an fossiler Energie gegenüber konventionellen Häusern einsparen. Das passte in die Zeit nach der ersten weltweiten Ölkrise. Neben dem Problem der Endlichkeit fossiler Brennstoffe zeigte das wegweisende Experimentalhaus aber auch das Engagement der Forscher bei Bosch, mit der Demonstration des Möglichen neue Wege gegen die zunehmende Umweltverschmutzung aufzuzeigen.

Querschnittsdarstellung mit der Silhouette eines Hauses, mit Linien und Symbolen
Das “Tritherm-Haus” in Wernau. Grafik der Funktionsweise, 1977

Wärmepumpe: Aufbruch, Scheitern und Neuanfang

Vielfach konnten Bosch-Experten technische Neuerungen zwar entwickeln und die Grenzen der Machbarkeit verschieben, aber vielfach war die Herstellung der komplexen Technik zu akzeptablen Preisen nicht möglich. Erd- und Luft-Wärmepumpen, die Bosch bereits 1972 vorgestellt hatte, konnten sich in Zeiten billiger fossiler Brennstoffe noch nicht durchsetzen. Das Prinzip war aber bestechend und ist es heute mehr denn je: Die Wärmepumpe entzieht dem Boden oder der Umgebungsluft Wärme und benötigt für Ihren Betrieb, in Form von Strom, nur einen Bruchteil der Energie, die sie in einem Haus oder einer Wohnung für das Beheizen bereitstellen kann.

Grafische Darstellung eines Hauses, angeschnitten
Haus mit Wärmepumpentechnik zur Beheizung, 1981

Fazit

Und auch wenn sich Innovationen wie die Wärmepumpe zunächst noch nicht etablieren konnten: Die Forscher wiesen in beiden Fällen einen technologischen Pfad für die Zukunft häuslicher Energieversorgung, den Bosch heute konsequent geht. Das erfordert hohe Investitionen, zahlt sich aber als Strategie für mehr Energieeffizienz aus: Wärmepumpen sind heute eine etablierte Technologie für Ressourcenschonung und mehr Klimaschutz. Wenn der elektrische Strom, den sie benötigen, aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind oder Wasser gewonnen wird, macht ihr Betrieb die Beheizung eines Hauses fast CO₂-neutral.

Autor: Dietrich Kuhlgatz

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