„Bei Bosch zu arbeiten bedeutet, nie aufzuhören zu lernen”
Yunge He über das Data-Enginyst-Programm bei Bosch
Yunges Leidenschaft ist die Welt der Daten. Ihr Wunsch war deshalb schon früh, als Dateningenieurin zu arbeiten. Die Weiterbildung „Data-Enginyst” bei Bosch hat ihr dabei geholfen.
Yunge wollte tief in die Welt der Technologien eintauchen – aber nicht nur in ihrem eigenen Land, China. Deshalb entschied sie sich dafür, nach ihrem Schulabschluss nach Deutschland zu ziehen. Sie lebte, studierte und arbeitete sechs Jahre lang in Deutschland und machte in dieser Zeit ihren Bachelor- und Masterabschluss. Insbesondere während ihres Masterstudiums in Stuttgart wurde sie durch verschiedene Hochschulprojekte auf die vielfältigen Möglichkeiten bei Bosch aufmerksam – und bewarb sich nach ihrem Abschluss. Mittlerweile arbeitet Yunge als Data Lake Development Engineer and REDLake Product Consultant bei Bosch in Suzhou, China.
Wie kam es zu deinem Wunsch, Daten-Expertin zu werden?
Bereits in meiner Schulzeit wurde ich dazu inspiriert: Wir hatten die Themen Datenstrukturen und Algorithmen im Unterricht. Daran hat mir vor allem das logische Denken gefallen. Nach dem Abschluss entschied ich mich deshalb für ein Studium der Wirtschaftsinformatik. Daten sind das wichtigste Thema in diesem Studiengang, sie spielen für jedes Unternehmen eine immer entscheidendere Rolle. Mein Ziel, als Daten-Ingenieurin zu arbeiten, hat sich in dieser Zeit gefestigt. Nach meinem Masterabschluss arbeite ich kurze Zeit in Deutschland in einem IT-Services und IT-Consulting Unternehmen. Zurück in China stieg ich zunächst als Daten-Projektleiterin bei Bosch ein und arbeite mittlerweile als Daten-Ingenieurin.
Was sind deine Aufgaben als Daten-Ingenieurin bei Bosch?
Meine Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Zum einen entwickele ich verschiedene Datenprodukte innerhalb des REDLake. Vereinfacht gesagt ist REDLake ein Ökosystem zur Organisation von Daten als Daten-Asset. Dies ermöglicht eine effiziente Datennutzung auf unserem Weg zu einem datengesteuerten Unternehmen. Bei der Entwicklung der Datenprodukte arbeite ich zusammen mit verschiedenen internationalen Teams. Ich tausche mich jeden Tag mit deutschen, indischen und vietnamesischen Kolleginnen und Kolleginnen aus.
Dieses internationale Umfeld begeistert mich, denn mein Weg hat ja selbst im Ausland begonnen. Zum anderen bin ich beratend für unsere internen Kunden tätig. Und ich arbeite in verschiedenen Lerngemeinschaften mit, in denen wir unser Wissen über unsere Entwicklungsthemen teilen.
Welchen Stellenwert hat Lernen in deinem Berufsleben?
Ich verstehe Wissen im beruflichen Kontext als einen Kreislauf – zwischen allen Mitarbeitenden und dem Unternehmen. Ich lerne von anderen und gebe mein Wissen im Alltag zurück, sodass auch andere davon profitieren. Durch diesen Kreislauf entstehen neue Ideen, Perspektiven und Expertisen. Daher sollte das Gleichgewicht zwischen Arbeiten und Lernen immer aufrecht erhalten sein. Einer der Gründe, weshalb ich mich für Bosch entschieden habe, ist, dass Bosch einen großen Wert auf das lebenslange Lernen seiner Mitarbeitenden legt. Ein gutes Beispiel dafür sind die vielen Programme und Weiterbildungen, die Bosch seinen Beschäftigten ermöglicht. Eines davon ist zum Beispiel das Data-Enginyst-Programm, das ich selbst absolviert habe.
Was hat es mit dem Data-Enginyst-Programm auf sich?
Das erste Mal habe ich von dem Programm gehört, als ich noch in meiner vorherigen Position als Data Project Leader arbeitete. Mein damaliger Vorgesetzter erzählte mir davon. Er hat mich zur Bewerbung für diese Weiterbildung ermutigt – auch, damit ich meinem Ziel als Daten-Ingenieurin zu arbeiten, näher kommen konnte. Ein Jahr lang habe ich dann zusätzlich zu meinem Job zwei Tage pro Woche das Training absolviert. Teilweise fanden die Seminare während meiner Arbeitszeit, aber auch am Abend und Wochenende. Je nach Schwerpunkt waren wir in mehrere Kleingruppen aus Bosch-Mitarbeitenden aufgeteilt. Wir hatten tolle Seminarleiter, darunter viele Bosch-Daten-Experten, die uns die Data Science Welt in der Praxis gezeigt haben.
Was waren die Inhalte des Data-Enginyst-Programms?
Zu Beginn stand das Thema Coding im Fokus, wir haben zum Beispiel Programmiersprachen wie Python gelernt. In der fortgeschrittenen Phase haben wir uns mit dem Thema Daten-Piplines in der Bosch-Praxis beschäftigt. Wir haben viel über Big Data Visualization, Real Time Data, Big Data Ingestion, Statistik und Co. gelernt. Im Anschluss folgte eine dreimonatige Projektphase, in der wir alle Methoden und Techniken, die wir uns angeeignet haben, in der Praxis anwendeten. In meinem Fall war es ein Projekt über Datenmodellierung in Zusammenarbeit mit meinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Zum Schluss folgten die Projektpräsentationen inklusive der Bewertung durch unsere Trainer.
Was hat sich nach dem Programm für dich verändert?
Ohne die Weiterbildung wäre ich nicht so weit, wie ich heute bin. Schon kurze Zeit danach habe ich meine neue Stelle als Data Lake Development Engineer and REDLake Product Consultant angetreten. Das war mit Sicherheit die größte Veränderung. Nicht jeder, der an dem Programm teilnimmt, hat das Ziel, eine neue Stelle zu finden. Aber in meinem Fall hat es mir dabei geholfen, auf meiner Wunschstelle arbeiten zu können. Abgesehen davon habe ich mein Netzwerk enorm erweitert. Da unsere Trainings online stattfanden, habe ich Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt kennengelernt. Diese internationale Zusammenarbeit war definitiv ein Highlight. Ich habe mich auch mit Programm-Teilnehmenden aus China vernetzt, denen ich anders vermutlich nicht begegnet wäre. Eine Frau wohnt ganz in meiner Nähe und wir sind immer noch in Kontakt.
Was macht das Thema Lernen zu deiner Herzensangelegenheit?
Besonders die COVID-19-Pandemie hat meiner Meinung nach gezeigt, dass wir flexibel und offen für Veränderungen sein müssen. Wenn wir bereit sind, ständig zu lernen, können wir viel besser mit solch unplanbaren Situation zurechtkommen. Ich glaube deshalb, dass uns das Lernen neuer Dinge stärker macht, deswegen liegt mir das Thema so am Herzen. Vor allem in unserer Branche kann man nicht erfolgreich sein, ohne sich weiterzubilden. Dinge, die wir heute über eine Technologie wissen, sind morgen vielleicht schon wieder veraltet.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich Bosch so schätze: Hier zu arbeiten bedeutet für mich, nie aufzuhören, zu lernen. Und nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für das Unternehmen selbst ist eine Kultur des ständigen Lernens, maßgeblich: Bosch steckt mitten in der größten Transformation seiner Geschichte. Und auf diesem Weg, hin zu einem führenden IoT-Unternehmen, nimmt Bosch seine Mitarbeitenden durch die vielen Lernmöglichkeiten mit. Ein Unternehmen kann sich nur erfolgreich verändern, wenn sich auch die Mitarbeitenden entwickeln.
Yunge He
Data Lake Development Engineer and REDLake Product Consultant
Yunge He (Chinesisch:贺韵阁) arbeitet bei Bosch am Standort Suzhou in China. Von 2013 bis 2018 hat sie in Deutschland gelebt und Wirtschaftsinformatik im Bachelor und Master studiert. In dieser Zeit hatte sie auch die ersten Berührungspunkte mit Bosch. Zurück in China stieg sie 2019 als Data Project Leader im Logistikbereich bei Bosch ein. Seit 2021 arbeitet sie als Data Lake Development Engineer and REDLake Product Consultant.