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Geschichte

Design bei Thermotechnik gestern und heute

Innovative Zusammenarbeit bei Junkers und Bosch Home Comfort

Werbung für Junkers Produkte

Für Hugo Junkers stellte der enge Austausch zwischen Unternehmen und Hochschulen ein Gewinn für alle Seiten dar. Deshalb war es für ihn selbstverständlich, bereits zwei Jahre nach Gründung seines Unternehmens, zusätzlich eine Professur für Thermodynamik anzunehmen. Die Mitarbeiter der Junkers & Co. GmbH setzten diese Idee ebenfalls in die Tat um und entwickelten zusammen mit dem Staatlichen Bauhaus innovative Lösungen und moderne Präsentationen für Junkers Produkte.

1923 steckte Deutschland mitten in einer Hyperinflation. Wer seinen Lohn nicht gleich nach Erhalt ausgab, konnte sich schon Tage später kaum mehr etwas davon kaufen. Aber auch in diesen schwierigen Zeiten gab es Institutionen, die Mut zu Veränderung und Innovation hatten: das Staatliche Bauhaus präsentierte sich mit einer umfassenden Ausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Die Junkers & Co. GmbH, Vorläufer des heutigen Bosch-Geschäftsbereichs Home Comfort, war mit seinen modernen Produkten für Heiztechnik und Warmwasserlösungen maßgeblicher technischer Ausrüster.

Außenansicht des Bauhaus Gebäudes in Dessau

Das Staatliche Bauhaus

Das Staatliche Bauhaus, heute meist nur Bauhaus genannt, war eine 1919 in Weimar gegründete Kunstschule und existierte nur 14 Jahre. Trotzdem wurde es zur bedeutendsten Schule für Architektur, Design und Kunst im 20. Jahrhundert. Ziel des Bauhauses war es die zuvor an den Akademien getrennten Bereiche Architektur, Handwerk und Kunst zu vereinen.

Foto: © Aufbacksalami - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73392906

Die Zusammenarbeit zwischen Junkers und dem Staatlichen Bauhaus

Zwischen Walter Gropius, dem Gründer des Staatlichen Bauhaus in Weimar und Hugo Junkers bestanden enge Verbindungen und ein reger gegenseitiger Austausch. Darüber hinaus nahmen Hugo Junkers und seine Mitarbeiter an Veranstaltungen des Bauhauses teil und umgekehrt besuchten die Künstler des Bauhauses die Junkers-Werke. Es verwundert also nicht, dass Junkers mit seinen innovativen Produkten bei der ersten Bauhausausstellung vertreten war. Vom 15. August bis 30. September 1923 fand an mehreren Standorten in Weimar die Bauhausausstellung statt, ein erster großer Rechenschaftsbericht für die Schule. Als Besonderheit errichtete das Bauhaus ein Musterhaus als zusätzliches Ausstellungsobjekt. Das „Haus am Horn“ entstand innerhalb von nur wenigen Monaten. Eine unglaubliche Leistung, bedenkt man die finanziell schwierige Zeit. Das komplett ausgestattete Einfamilienhaus verkörperte alle Ideen des Bauhauses zu Architektur, Möbel, Farbe und Design. Ausgestattet war das „Haus am Horn“ mit modernster Technik – Junkers trug mit der Installation seiner Gas-Warmwassergeräte in Küche und Bad entscheidend dazu bei.

Außenansicht des Gebäudes
Das Musterhaus „Haus am Horn“ in Weimar im Jahr 2009, Foto: © Most Curious - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6495735

Ein neues Erscheinungsbild entsteht

Grafik der fliegende Mensch
Junkers Logo von Ende der 1920er Jahre

Im selben Jahr stellte Junkers den Künstler und Werbegrafiker Friedrich Peter Drömmer ein, der ebenfalls enge Verbindungen zum Bauhaus besaß. Einer seiner ersten Entwürfe stellte ein regelrechtes Novum bei Junkers dar: Drömmer gestaltete das Logo „der fliegende Mensch“ für Junkers, ein wesentliches Element des visuellen Erscheinungsbildes für nachfolgende Jahrzehnte.

Mit diesem Logo vereinheitlichte Junkers seinen Markenauftritt über die gesamte Unternehmensgruppe und etablierte eine einheitliche Außendarstellung. Diesen Schritt ging Drömmer als Werbeleiter konsequent weiter und vereinheitlichte anschließend auch die Werbematerialien. Er gab ihnen ein modernes, am Bauhaus orientiertes Design – Sachlichkeit und klare geometrische Formen standen im Vordergrund.

Werbeprospekt für Junkers Produkt
Moderne Junkers Werbung für den Durchlauferhitzer NEA 38 aus dem Jahr 1930

Als das Bauhaus 1925 nach Dessau übersiedelte, waren Hugo Junkers und seine Mitarbeiter begeistert. Ein Mitarbeiter von Junkers brachte es auf den Punkt: „Wir Junkersleute engagierten uns natürlich sofort. Das Bauhaus war Fortschritt, es brachte neue Ideen. Das war auch unser Element.“ Den Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen Junkers und dem Bauhaus stellte die 1929 in Berlin stattfindende Ausstellung „Gas und Wasser“ dar. Junkers beauftragte das Bauhaus mit der Gestaltung des 200 m2 großen Standes. Neben dem Fachpublikum kamen viele private Besucher und somit potenzielle Kunden. Bezüglich der Ausstellungsgestaltung stellte dies eine Herausforderung dar. Junkers wollte die Produkte im Alltag zeigen – als unentbehrliche Gebrauchsgegenstände für Gewerbe, Haushalt und Hygiene. Der erste Raum in der Ausstellung illustrierte den Gebrauch von Gasgeräten für die Heizung und die Wirtschaftlichkeit von Warmwasserbereitern. Beide Geräte brachten eine immense Erleichterung in die privaten Haushalte – das lästige Kohleschleppen sowie Erhitzen von Wasser auf offenem Feuer entfiel.

Insgesamt beeindruckte der Stand mit einer Länge von 40 Metern, einer Breite von 5 Metern. Der gestalterische Schwerpunkt lag auf groß dimensionierten Fotografien, einem Licht- und Farbkonzept, einer abwechslungsreichen Raumkonzeption sowie einem Vorführraum für Filme. Um den Mitarbeitern einen Eindruck zu vermitteln, brachte Junkers eine Sonderausgabe der Mitarbeiterzeitschrift „Junkers Nachrichten“ heraus. Durch Fotos und ausführliche Raumbeschreibungen konnten die Mitarbeiter an der bedeutsamen Ausstellung teilhaben.

In der Weltwirtschaftskrise fand die Zusammenarbeit zwischen Junkers und dem Bauhaus dann jedoch ein Ende. Hugo Junkers geriet mit seiner gesamten Unternehmensgruppe in finanzielle Schwierigkeiten und entschied sich 1932 zu einem Verkauf seiner Gasgeräteproduktion an Bosch. Auch das Bauhaus sah sich ein Jahr später gezwungen, ihre Gebäude in Dessau zu schließen – seine Ideen haben sich dennoch in der gesamten Welt verbreitet.

Titelseite der Mitarbeiterzeitung von 1929
Sonderausgabe der Mitarbeiterzeitschrift Junkers-Nachrichten zur Ausstellung „Gas und Wasser“, 1929 in Berlin

Design ist mehr als reine Optik

Das Bauhaus strebte von Anfang an auf eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk. Heutige Design Entwicklungen gehen noch einen Schritt weiter. Zusätzlich zum Design werden die Anwender und ihre positiven Erfahrungen bei der Verwendung eines Produkts, eines Systems oder eines Services in den Fokus gestellt. Deshalb gründete Bosch 2012 die Zentralabteilung für „User Experience“ und hebt seither Design und Funktion aller Produkte, Dienstleistungen und Software auf ein neues und einheitliches Niveau.

Weiße Bosch Wärmepumpe
Die Wärmepumpen Compress 5800i/6800i AW werden mit dem natürlichen Kältemittel R290 betrieben. Auf diese Weise arbeiten sie zugleich umweltfreundlich und zukunftssicher.

Die lange Tradition im Zusammenspiel von Design und innovativer Technik wird bei Bosch stetig aufs Neue bewiesen. Bei der Entwicklung der neuen Luft-Wasser-Wärmepumpen Compress 5800i/6800i AW hat Bosch Home Comfort genau hingehört: Die neuen Wärmepumpen sind von Grund auf schalloptimiert und ideal für dicht bebaute Siedlungen. Betrieben werden sie mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan), womit eine deutlich umweltfreundlichere Wärmeversorgung möglich wird. Dank einfacher Vernetzung sind eine Fernüberwachung und Wartung der Anlage sowie eine intuitive Bedienung per Smartphone und Tablet möglich. Das moderne Design hat auch die Jury des „Red Dot Design Award“ überzeugt, die die Wärmepumpen 2023 mit dem „Red Dot Award: Product Design“ auszeichneten. Der Jury gefiel „die puristische Formensprache mit den flächig gestalteten Vorderseiten, dank derer sich die Geräte dezent in die urbane Umgebung einfügen“.

Autorin: Carmen Senger

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